Konfirmation Ein Spruch fürs ganze Leben

STIELDORF · Fünf Konfirmations-Jubilare der Evangelischen Kirchengemeinde Stieldorf erinnern sich.

 Pfarrerin Ute Krüger und die Jubilare Rosalie Rehnert (v. l.), Max Koranyi, Anneliese Sachs sowie Barbara und Karl-Heinz Utz.

Pfarrerin Ute Krüger und die Jubilare Rosalie Rehnert (v. l.), Max Koranyi, Anneliese Sachs sowie Barbara und Karl-Heinz Utz.

Foto: Frank Homann

„Das Leben 1936 war nicht einfach. Während der Zeit des Nationalsozialismus bin ich bewusst in den Gottesdienst gegangen. Die Nationalsozialisten haben die Kirche damals abgelehnt, weil sie für sie eine Bedrohung darstellte. Wir hatten einen guten Pfarrer, der uns als 14-jährigen Konfirmanden erklären konnte, um was es ging“, erinnert sich die Rauschendorferin Anneliese Sachs (95) an ihre Konfirmandenzeit in Münster.

In diesem Jahr ist das 80 Jahre her. Pfarrerin Ute Krüger von der Evangelischen Kirchengemeinde Stieldorf lud Sachs sowie vier weitere Jubilare zu deren Gold- und Diamantenkonfirmation ein. Darunter auch Max Koranyi, der bis zu seiner Pensionierung im vergangenen Jahr 23 Jahre lang selbst Pfarrer der Evangelischen Kirchengemeinde Stieldorf/Birlinghoven war und jetzt von seiner Nachfolgerin geehrt wurde. Seine Konfirmation liegt 50 Jahre zurück, ebenso die von Barbara und Karl-Heinz Utz aus Stieldorf. Rosalie Rehnert aus Rauschendorf bestätigte vor 60 Jahren ihre Taufe. Für alle gab es eine Urkunde, dann wurde mit Sekt und Häppchen gefeiert.

Pfarrerin Krüger erklärte in ihrer Predigt die Bedeutung des Konfirmandenspruchs: „Es ist ein Bibelvers, der uns wie eine Richtschnur durch das Leben begleitet.“ Zwei Gedanken sollten in einem solchen Spruch zu finden sein, so Krüger: Das Versprechen im Namen Gottes etwas Gutes tun sowie das eigene Leben in vollen Zügen zu genießen.

Anneliese Sachs durfte sich vor achtzig Jahren ihren Konfirmationsspruch nicht aussuchen. Psalm 119 wurde ihr vom Pfarrer vorgeschlagen. „'Herr, du bist meines Fußes Leuchte' habe ich damals bekommen und er hat mir ein Leben lang geholfen.“ Die 95-Jährige bezeichnet sich als „fleißige Kirchgängerin“, die jeden Sonntag den Gottesdienst besucht. In schwierigen Situationen, wie dem Tod ihres Mannes im vergangenen Jahr, habe sie aus dem Psalm viel Kraft geschöpft.

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