100-Jahr-Feier Ein Zapfenstreich für ein Jahrhundert Musik
Thomasberg · Das Tambourcorps Siebengebirge feiert das Jubiläumsjahr mit einem berührenden Festakt. 150 Mitwirkende und zahlreiche Gäste, Gänsehautmomente inklusive.
Zum Abschluss des Jubiläumsjahres des Tambourcorps Siebengebirge Thomasberg gab es Gänsehautmomente – und das nicht etwa, weil es am späten Samstagnachmittag langsam recht frisch wurde, sondern weil der Große Zapfenstreich ein Erlebnis war, das unter die Haut ging. Rund 150 Mitwirkende – Musiker, Fackel- und Standartenträger sowie Funken – zogen zu den Klängen des traditionellen Yorck‘schen Marschs auf den festlich illuminierten Platz vor dem Franz-Unterstell-Saal in Thomasberg.
Bundestagsabgeordneter Norbert Röttgen und der Vizebürgermeister Norbert Mahlberg hatten die Ehre, das traditionelle Zeremoniell abnehmen zu dürfen, mit dem sich das Tambourcorps selbst ein ganz besonderes Geschenk zum 100. Geburtstag machte. Unterstützt wurden die 35 Musiker aus Thomasberg durch die 40-köpige Blaskapelle „Vereinigung“ aus Birken-Honigsessen, 20 Kameraden der Freiwilligen Feuerwehr Königswinter als Fackelträger sowie rund 60 Blau-Weiße Funken aus Siegburg. Zahlreiche Bürger aus Thomasberg und Heisterbacherrott wollten sich das Ereignis, das vom Landesmusikdirektor Christian Kuhn kommandiert wurde, nicht entgehen lassen; viele hielten die feierliche Zeremonie mit der Handykamera fest.
Regimentskapelle der Siegburger Funken hilft
Was Musikstücke und Ablauf des Großen Zapfenstreiches angeht, sind die Mitglieder des Tambourcorps schon fast „alte Hasen“. Gemeinsam mit der Blaskapelle aus Birken-Honigsessen, die ebenfalls Regimentskapelle der Siegburger Funken ist, hat man schon mehrere solcher Zeremonien bestritten. Als Serenade spielten die Thomasberger an diesem Tag den Konzertmarsch „Mars der Medici“ – „Eines unserer schönsten Stücke“, wie Pressesprecher Dietmar Anlauf verriet.
„Sie haben diesen Zapfenstreich mit all dem zum Ausdruck gebracht, was ihn ausmacht“, sagte Röttgen begeistert, nachdem die letzten Töne der Nationalhymne verklungen waren: „Das war großartig.“ Seit 100 Jahren sei das Tambourcorps wesentlicher Bestandteil des gesellschaftlichen und dörflichen Lebens in Königswinter. Das, was man an diesem Abend miterleben konnte, „war eine eindrucksvolle Demonstration von Ehrenamt, Brauchtum und Tradition“.
Landesmedaille für langjährige Aktive
Im Anschluss an den Großen Zapfenstreich lud das Tambourcorps zum Festkommers ein, in dessen Mittelpunkt Ehrungen standen. Die Landesehrenmedaille für langjährige Verbands- und Vorstandsmitglieder erhielten Dietmar Anlauf, Wolfgang Bellinghausen, Karin Rödl und Nobert Willwerts. Bereits seit 55 Jahren musizieren Wolfgang Bellinghausen (Spielmannsflöte), Dieter Coosmann (Lyra) und Raimund Klein (Trommel) im Tambourcorps. Eckhard Rudorf blickt auf 50 Jahre und Eugen Schösser auf 40 Jahre aktive Musikerzeit zurück.
Seit 20 Jahren ist Dieter Lahr in seiner Funktion als Stabführer aktiv. Aus den Händen der Vizepräsidentin des Volksmusikerbundes NRW, Annemie Lamsfuß, und des Vorsitzenden des Kreismusikverbandes Bonn Rhein-Sieg, Joachim Heinrich, erhielt das Tambourcorps des Landesehrenteller.