Neubau und Sanierung von Sportanlagen im Fokus Ein zweiter Kunstrasenplatz für Königswinter

KÖNIGSWINTER · Eine neue Multifunktionsfläche in Ittenbach, eine sanierte Laufbahn und ein neuer Kunstrasen in Oberpleis sowie ein Naturrasenplatz in Eudenbach: In den kommenden Jahren stehen bei den Sportstätten in Königswinter erhebliche Veränderungen an.

Am Donnerstag, 20. November, beschäftigt sich der städtische Sportausschuss in seiner Sitzung mit dem Thema. Die Redaktionsgruppe, in der Vertreter aller Fraktionen, des Stadtsportbundes und der Verwaltung sitzen, wird dort die neue Sportplatzkonzeption für die Freianlagen vorstellen.

Eine abschließende Bilanz ist der Gruppe jedoch noch nicht möglich. Auf der Ertragsseite fließen zunächst nur die kalkulierten Erlöse aus dem Verkauf des Ittenbacher Sportplatzes ein, während eine seriöse Kalkulation aus dem Verkauf des Niederdollendorfer Sportplatzes derzeit noch nicht möglich ist. Erst wenn Erlöse vorliegen, kann mit dem Neubau und der Sanierung begonnen werden, so dass sich hier vor dem Jahr 2016 kaum etwas tun wird.

Bei der Vermarktung des alten Tennenplatzes in Ittenbach geht die Verwaltung inzwischen nur noch von einem Überschuss von 380.000 Euro aus. Von den 13.670 Quadratmetern stehen für neue Wohnbebauung lediglich 6360 Quadratmeter zur Verfügung.

Bei einem Quadratmeterpreis von 150 Euro wären durch den Verkauf Einnahmen in Höhe von 954.000 Euro zu erlösen. Hiervon müssen allerdings die Buchwerte und die Kosten für Altlastenentsorgung, Erschließung und Planung abgezogen werden.

"Die Errichtung der Multifunktionsfläche in Ittenbach genießt allerhöchste Priorität", heißt es in dem Konzept. Die überarbeitete Planung für den Platz am Taubenbergweg wird ebenfalls im Ausschuss vorgestellt. Die Kosten beziffert die Verwaltung auf 150 000 Euro, wobei es sich hierbei um eine investive Maßnahme handelt, die den städtischen Haushalt jährlich mit rund 22.000 Euro für Kredite und Abschreibungen belastet.

In der Prioritätenliste der Redaktionsgruppe folgt die Sanierung der maroden Laufbahn auf der alten Oberpleiser Sportanlage am Schulzentrum an zweiter Stelle. Als Kosten werden hier 250 000 Euro kalkuliert. An dritter Position folgt die Umwandlung des alten Oberpleiser Sportplatzes in einen Kunstrasenplatz - dafür kommen die Flächen des bisherigen Tennenplatzes oder der Nebenanlage in Betracht. Geschätzte Kosten: 350.000 Euro.

Auch diese Maßnahme ist investiv und belastet den Haushalt über einen langen Zeitraum. Ein Neubau am Sonnenhügel, wo sich bereits ein Kunstrasenplatz und das Sportlerheim des TuS Oberpleis befinden, wird wegen der hohen Kosten nicht weiter verfolgt.

An vierter Stelle folgt die Umwandlung des Eudenbacher Tennenplatzes in einen Naturrasenplatz. Dies möchte der TuS Eudenbach in Eigenregie leisten, erwartet dafür aber einen Zuschuss der Stadt in Höhe von 75.000 Euro. Der Verein sagt seinerseits zu, sich um die Pflege des Platzes zu kümmern. Die Redaktionsgruppe empfiehlt, die Sanierung des Umkleidegebäudes in Oberpleis zu schieben. Sie soll frühestens 2017 für geschätzte 260.000 Euro in Angriff genommen werden.

Das Sportplatzkonzept

Das Sportplatzkonzept wird im Jahr 2010 durch zwei Anträge des TuS Eudenbach und des DSV Königswinter zur Umwandlung ihrer Tennen- in Kunstrasenplätze angestoßen. Im gleichen Jahr beantragen CDU und FDP eine Bewertung beider Anträge. Dabei soll auch der Alte Sportplatz in Oberpleis einbezogen werden.

Im November 2011 nimmt die interfraktionelle Arbeitsgruppe mit Vertretern des Stadtsportbundes und der Verwaltung ihre Arbeit auf. Sie soll eine Bedarfsanalyse durchführen und ein Konzept erarbeiten. Neben den Fußballern werden auch die Leichtathleten und die Schulen einbezogen. Im Juni 2012 beschließt der Sportausschuss die Einrichtung eines Redaktionsteams. Dieses Gremium soll aufgrund seiner geringeren Größe möglichst arbeitsfähig sein.

Die ursprüngliche Planung, Sportschwerpunkte für Fußball in Oberpleis und für Leichtathletik im Peter-Breuer-Stadion zu bilden, scheitert an der bestehenden Praxis. Die Leichtathleten der SSG Königswinter und der HSG Siebengebirge-Thomasberg trainieren ausschließlich in Oberpleis.

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