Siebengebirgsmuseum Königswinter Eine Berg mit vielen Facetten

KÖNIGSWINTER · Der Stenzelberg hat es Maler Wolfgang Hunecke angetan: Schon mehr als 200 Bilder dieses Motivs hat er geschaffen. Eines seiner Bilder hat er jetzt dem Siebengebirgsmuseum vermacht.

Wolfgang Hunecke (l.) überreicht Museumsleiter Elmar Scheuren das Werk vom Stenzelberg als Geschenk für das Siebengebirgsmuseum.

Wolfgang Hunecke (l.) überreicht Museumsleiter Elmar Scheuren das Werk vom Stenzelberg als Geschenk für das Siebengebirgsmuseum.

Foto: Oschmann

Den Stenzelberg kennt Wolfgang Hunecke wie seine Westentasche. In seiner Kindheit war er das Ziel bei Spaziergängen mit seinen Eltern durch das Siebengebirge. Dann war der knapp 290 Meter hohe Berg Abenteuerspielplatz für den in Niederdollendorf aufgewachsenen Künstler. Und als das Klettern dort noch erlaubt war, stieg er dem Stenzelberg auch „aufs Dach“. Vor allem aber malte Wolfgang Hunecke, Jahrgang 1950, den Stenzelberg. „Er ist einer der besten Plätze für mich als Maler. Er hat so viele Facetten.“

200 Bilder hat er von diesem Motiv gemalt, hinzu kommen noch zahlreiche Lithographien. Eines der Ölbilder in den Maßen 80 mal 100 Zentimeter vermachte Hunecke jetzt dem Siebengebirgsmuseum in der Königswinterer Altstadt, nachdem es dort bereits eine Ausstellung zum Thema mit seinen Arbeiten gab. Ulrich Berres, der für Bürgermeister Peter Wirtz zur Übergabe in das Museum gekommen war, sagte: „Das ist ein schöner Tag für das Museum und für die Stadt.“

"Tolles Beispiel der Landschaft"

Museumsleiter Elmar Scheuren bedankte sich ebenfalls sehr herzlich für die Gabe. „Den Museumsbestand auszubauen mit Werken, die später Zeugnis sind, ist sehr wichtig. Der Etat reicht in der Regel dafür nicht aus. Dass der Künstler uns dieses Werk schenkt, ist einfach wunderbar.“ Der Stenzelberg sei ein „tolles Beispiel für die Landschaft als Spiegel der Veränderungen“. Das Museum befasse sich gerade intensiv mit diesem Thema. Scheuren: „Der Stenzelberg ist ein Paradebeispiel.“

Hunecke hatte bereits in den 1980er Jahren erste Zeichnungen des Stenzelbergs gefertigt. „Aber nicht so systematisch. Erst später habe ich bemerkt, was mich fasziniert. Die Natur, aber die ist ja auch Menschenwerk.“ Der Stenzelberg ist ein vor fast 100 Jahren aufgelassener Steinbruch in der Nähe der Chorruine des Klosters Heisterbach.

Steine finden sich auch am Kölner Dom

Mehr als 1000 Jahre wurden hier Steine abgebaut, die an vielen Fundamenten von historischen Bauwerken zu finden sind – bis hin zum Kölner Dom. Die Steinbrucharbeiter bauten den Latit ab und gestalteten so die vulkanische Quellkuppe des Berges. Hunecke freute sich, dass sein Bild nun im Siebengebirgsmuseum gezeigt wird. Es ist ein winterliches Motiv, das nach Skizzen und Fotografien im Atelier entstand.

Der Stenzelberg war übrigens auch Bestandteil einer Hunecke-Ausstellung neben Figurenbildern und Felsbildern aus Mittelamerika in der deutschen Botschaft in London. Prominentester Besucher: Prinz Philip. Was der für seine markigen Sprüche bekannte Gemahl der Queen zu den Arbeiten sagte, ist Hunecke nicht bekannt. „Aber ich habe ein Foto gesehen, bei dem er lachend auf eine Figur zeigt.“ Und: Sowohl die deutschen als auch englischen Besucher kannten die Motive aus dem Siebengebirge.

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