Klassik in Königswinter Eine musikalische Entdeckungsreise durch Europa

KÖNIGSWINTER · Am 14. Mai startet die 15. Auflage der von Wolfram Lehnert initiierten Konzertreihe „Klassik in der Scheune“. Spielstätte ist die Abtei Heisterbach, wo unter anderem Werke von Ludwig van Beethoven aufgeführt werden.

 Pressekonferenz Klassik in der Scheune Foto: Frank Homann

Pressekonferenz Klassik in der Scheune Foto: Frank Homann

Foto: Frank Homann

Robert Schumann (1810-1856) ist einer der bedeutendsten deutschen Komponisten der Romantik. Er war das jüngste von fünf Kindern eines Buchhändlers und Verlegers, und die Klaviermusik stand immer im Mittelpunkt seines Lebens: Schon im Alter von sieben Jahren komponierte er kleine Klavierstücke.

Robert Schumanns romantisches Klavierquartett und dessen spätromantische Weiterentwicklungen von Gabriel Fauré und Joaquin Turina bilden denn auch am Sonntag, 14. Mai, 17 Uhr, den Auftakt der 15. Auflage der Kammerkonzertreihe „Klassik in der Scheune“ in der Abtei Heisterbach. Initiiert wurde diese von Wolfram Lehnert, Geiger, Vorstandsmitglied des Bonner Beethoven Orchesters und künstlerischer Leiter in Personalunion.

Unter dem Motto „Mit Sturm und Drang durch Europa“ kann das Publikum am 14. Mai Musik in der Zehntscheune nicht nur hören, sondern auch erleben. Die Reise führt von Deutschland über Frankreich bis nach Spanien. Es spielen Luisa Imorde (Klavier) und das Ensemble van Beethoven, das Lehnert vor 25 Jahren aus dem Orchester heraus gegründet hat. „Dieses Jahr ist der Bezug zu Europa vor allem in den ersten beiden Konzerten ersichtlich. Bei der kammermusikalischen Konzertreihe zieht sich auch dieses Jahr ein logischer roter Faden durch die Konzerte“, sagt er.

Das zweite Konzert am Sonntag, 28. Mai, ebenfalls um 17 Uhr, wird in Zusammenarbeit mit dem Verein „Bürger für Beethoven“ präsentiert. Es trägt den Titel „Kennst du das Land, wo die Zitronen blühn...“ und wirft einen Blick auf Italien. Vorgesehen sind Streichsextette und Quintette von Peter Tschaikowsky, Ferdinand Ries und Richard Strauss. Italienische Reiseerinnerungen werden so auf sehr unterschiedliche Art vertont. Dabei ist der Bonner Komponist Ferdinand Ries (1784-1838) laut Lehnert ein „zu Unrecht vergessener“ Schüler Beethovens. Aus diesem Grund nehme er auch „jedes Jahr ein Stück von Ries mit in die Konzertreihe auf“. Lehnert: „Wenn ich mal nicht mehr bin, ist das meine Hinterlassenschaft.“

Schinkel Trio und Ensemble van Beethoven

„Beethoven-Jazz mit dem Marcus Schinkel Trio“ heißt es am Sonntag, 11. Juni. Dazu wird ein „special guest“ erwartet. Seit 2012 tourt das Marcus Schinkel Trio mit dem Programm „Crossover Beethoven“ durch ganz Deutschland. Und seit mehr als 20 Jahren entwickelt die nach wie vor in originaler Besetzung bestehende Formation immer wieder neue Blickwinkel und Stile. Beginn des Konzerts ist um 18 Uhr, da zuvor eine Familienwallfahrt zur Klosterlandschaft Heisterbach mit Rainer Maria Kardinal Woelki vorgesehen ist.

Nach der Sommerpause können sich die Zuhörer am Sonntag, 1. Oktober, 17 Uhr, auf eine „gefühlsmäßig interessante Reise“, so Lehnert, freuen. Unter dem Motto „Trauer, Wut und Zuversicht“ setzt das Ensemble van Beethoven den Schlusspunkt der diesjährigen Reihe. Zur Aufführung kommt zum einen Beethovens 5. Sinfonie, die er einst „guten Freunden zum Geschenk“ machte, und die einen Bogen von der Auflehnung des 1. Satzes der 5. Sinfonie bis hin zur Zuversicht und Hoffnung des letzten Satzes spannt. Zum anderen ist da Bernhard Rombergs Trauersinfonie in zeitgenössischen Bearbeitungen für Oktett und Nonett. Das Besondere an der Kombination: Mit Beethoven und Romberg (1767-1841) treffen musikalisch zwei Freunde aus der Bonner Hofkapelle aufeinander.

„Jedes Jahr freue ich mich auf die Konzertreihe und jedes Jahr denke ich, dass es die beste gewesen ist“, sagt Wolfram Lehnert zum Programm. „Unser besonderer Dank geht an die Kreissparkasse Köln und die Stiftung der Familie Lemmerz, ohne deren Unterstützung diese Konzertreihe nicht möglich wäre“, unterstreicht Pfarrer Markus Hoitz von der Stiftung Abtei Heisterbach.

Zu den Förderern gehören darüber hinaus der Verein „Bürger für Beethoven“ und Piano Rumler aus Bonn-Beuel. Lehnert: „Ich hoffe sehr, dass das Engagement bestehen bleibt.“

Karten für die jeweiligen Auftritte, für die Freizeitkleidung genügt, kosten 18 Euro (ermäßigt neun Euro) zuzüglich Vorverkaufsgebühren. Erhältlich sind sie in den Bonnticket-Shops der GA-Zweigstellen oder unter bonnticket.de. An der Abendkasse sind 20 Euro zu zahlen. Im Vorverkauf erworbene Karten gelten zugleich als Fahrausweis im VRS. Weitere Informationen gibt es unter www.abtei-heisterbach.de.

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