Versammlung des Hegerings Siebengebirge Einsatz für eine aufgeräumte Natur

ITTENBACH · Der Hegering Siebengebirge hat einen neuen Chef. Heinz Jüngst wurde einstimmig für die nächsten vier Jahre zum Leiter gewählt. Ein herzliches Dankeschön ging an Josef Klöckner. 1999 war er stellvertretender Hegeringleiter geworden und vor zwei Jahren sofort bereit, die Aufgabe des Leiters zu übernehmen, als unerwartet der damalige Amtsinhaber passte.

 Neuer Vorstand: Bernd Zimmermann, Anna Maria Müller, Heinz Jüngst und Jürgen Semmelsberger.

Neuer Vorstand: Bernd Zimmermann, Anna Maria Müller, Heinz Jüngst und Jürgen Semmelsberger.

Foto: Frank Homann

Schatzmeisterin Anna Maria Müller würdigte die Verdienste Klöckners, der mit seinen profunden Kenntnissen und seinem Engagement "guter Geist" vieler Veranstaltungen gewesen sei. Besonders verdient gemacht habe er sich um das Thema "Lernort Natur" sowie bei der Unterstützung der Jungjäger. Sie sei froh, dass er auch weiter mitarbeiten werde. Klöckners Leistungen wurden mit der Verdienstnadel des Deutschen Jagdverbandes in Silber gewürdigt. Die Jagdhorngruppe spielte ihm zu Ehren das Lied "Ich bin ein freier Wildbretschütze".

Wie sehr die Leistungen des Hegerings auch bei den Stadtverwaltungen im Siebengebirge geschätzt werden, machte der Besuch von Königswinters Bürgermeister Peter Wirtz und von Bad Honnefs Vize Peter Profittlich deutlich. Sie lobten den Einsatz für eine aufgeräumte Natur. Josef Klöckner ging in seinem Geschäftsbericht auch auf das bestimmende Thema der Jägerschaft ein: die Novellierung des Landesjagdgesetzes.

"Das Dilemma, in dem sich die Jägerschaft befindet, ist nicht, dass sie Kritik ausgesetzt ist, sondern dass sie einer wohlfühlorientierten Gesellschaft gegenübersteht", sagte er. "Das Fundament, auf dem die Jagd in einer urbanen Gesellschaft ruht, ist die Tatsache, dass sie einen gemeinwohlorientierten Zweck erfüllt. Das ist sowohl die Schadensverhinderung in der Kulturlandschaft, die Verhinderung von Wildkrankheiten, aber auch die Erhaltung von der Jagd anvertrauten Wildtierarten."

Das Thema wird auch Klöckners Nachfolger beschäftigen. Heinz Jüngst arbeitete als Agrarwissenschaftler und Dozent an der Universität Bonn. Zum Zeitpunkt der Promotion legte er seine Jagdprüfung ab. Er lebt in Königswinter und ist Mitglied im Waldbauernverband und in der Schutzgemeinschaft Deutscher Wald. Neuer stellvertretender Hegeringleiter ist Jürgen Semmelsberger aus Bad Honnef, der im Deutschen Jagdschutzverband tätig war. Die Aufgabe des Schriftführers übernahm Bernd Zimmermann von Rüdiger Franz, der nicht mehr kandidierte. Zimmermann ist zusätzlich weiterhin für die Öffentlichkeitsarbeit zuständig. Schatzmeisterin bleibt Anna Maria Müller.

Kurz gefragt

Heinz Jüngst (64) aus Königswinter ist der neue Leiter des Hegerings Siebengebirge. Mit dem Agrarwissenschaftler sprach Roswitha Oschmann.

Tausende Jäger haben in Düsseldorf gegen das neue Landesjagdgesetz demonstriert. Sie auch?
Heinz Jüngst: Ja, auch der Hegering Siebengebirge war vor dem Landtag präsent.

Woran üben Sie vor allem Kritik?
Jüngst: Wir fordern, dass Hege und Fütterung der Tiere in Notzeiten erlaubt bleibt. Wir dürfen zwar Schwarzwild weiterhin stark bejagen, aber gleichzeitig soll das Kirren, das Anlocken mit Fressen, untersagt werden. Wir fordern die uneingeschränkte Erlaubnis des Kirrens. Die fachgerechte Ausbildung von Jagdhunden zur tierschutzgerechten Jagd soll ebenfalls erhalten bleiben.

Meinen Sie, dass NRW-Umweltminister Johannes Remmel doch noch Änderungen an dem Entwurf vornimmt?
Jüngst: Wenn nicht, werden wir bis zur endgültigen Verabschiedung präsent sein. Wir geben keine Ruhe, sollte es in der vorliegenden Fassung verabschiedet werden.

Ehrungen

Für 40-jährige Mitgliedschaft erhielt Hans-Joachim Pause die Silberne Treuenadel. Birgit Wermerskirchen wurde für ihren hohen Einsatz als Obfrau für das Hundewesen mit der Verdienstnadel in Bronze geehrt.

Und Marcus Blaha bekam diese Auszeichnung für die kontinuierliche Unterstützung des Hegerings, insbesondere der rollenden Waldschule.

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