Baupläne für Vinxel Einwohnerzahl von Vinxel würde sich verdoppeln
Vinxel · Die Bürgerinitiative kritisiert Politik und Verwaltung, die auf rund neun Hektar in Vinxel neuen Wohnraum schaffen wollen. Durch diese Maßnahme würde sich die Einwohnerzahl des Dorfes verdoppeln.
Die Bürgerinitiative Vinxel übt nach dem Aufstellungsbeschluss für den Bebauungsplan „Neue Wohngebiete westlich und östlich der Holtorfer Straße“ Kritik an den Verantwortlichen. „Die Fast-Verdoppelung unseres Dorfes darf nicht im Schweinsgalopp unter trickreicher Umgehung von klaren und üblichen Verfahrensvorgaben durchgewunken werden. Politik und Verwaltung sehen wir nicht auf unserer Seite stehen“, teilte der Sprecher der Bürgerinitiative, John Peter, am Dienstag mit.
In den Gesprächen, die die Bürgerinitiative und der Bürgerverein in den vergangenen eineinhalb Jahren mit Politik und Verwaltung geführt hätten, wäre von deren Seite immer wieder vertrauliche Zusammenarbeit signalisiert worden. „Die ist für uns jedoch nach dieser Vorlage und nach diesem Abstimmungsverhalten nicht erkennbar“, so die Bürgerinitiative.
Der städtische Planungs- und Umweltausschuss hatte in der vergangenen Woche beschlossen, einen Bebauungsplan für eine rund 9,4 Hektar große Fläche nördlich von Vinxel aufzustellen. Dagegen stimmte nur die Königswinterer Wählerinitiative. Einstimmig war der Beschluss über den Bebauungsplan „Kapellenweg West/Holtorfer Straße“. Dabei handelt es sich um ein rund 4,1 Hektar großes Areal rund um den Hobshof.
Die Bürgerinitiative erinnert daran, dass im vergangenen Jahr alle Parteien Verständnis für die Sorgen der Vinxeler angesichts der massiven Planung des Erzbischöflichen Schulfonds für das Areal rund um den Hobshof bekundet hätten. Auch sei Zustimmung zur Forderung der Bürgerinitiative und des Bürgervereins nach Erhalt des dörflichen Charakters und einer maßvollen, angepassten Bebauung signalisiert worden.
1000 bis 1500 neue Vinxeler
„Doch auch wenn der Name Vinxel in der Sitzung immer wieder genannt wird, von unserem Dorf ist eigentlich nicht mehr die Rede, sondern von einem neuen Ortsteil“, heißt es in der Mitteilung. Vinxel würde dann an seinem Nordrand eine Gesamtfläche von fast 135.000 Quadratmetern für Wohnbebauung anbieten können. „Da lässt es sich schnell überschlagen, dass hier eines Tages mindestens 1000 bis 1500 neue Vinxeler leben werden, fast eine Verdoppelung gegenüber heute“, so die Initiative.
Die nun beschlossene Vorgehensweise, die Änderung des Flächennutzungsplans und die Aufstellung eines Bebauungsplans parallel laufen zu lassen, trage nicht dazu bei, das Vertrauen zur „Obrigkeit“ zu fördern. „Eine solche massive Vergrößerung von Vinxel wie hier angestoßen, erfordert nicht nur unzweifelhafte Verfahrensabläufe, viel mehr darf man erwarten, dass zunächst einmal ausführlich das Für und Wider diskutiert wird, bevor man zum Wann und Wie übergeht.“
Dem Argument, Königswinter müsse neuen Wohnraum schaffen, weil der Druck aus Bonn so groß sei, und Vinxel wegen der Nähe zu Bonn der ideale Ortsteil sei, kann die Bürgerinitiative nicht folgen. „Eine derart kurz gefasste Bedarfsanalyse scheint vielen Vinxeler Bürgern nicht akzeptabel“, so Peter.
„Welche Prognose soll hier zugrunde gelegt werden? Welche Bestandsaufnahmen von nicht oder falsch genutzten Flächen in Königswinterer Ortsteilen gibt es, insbesondere in der Altstadt? Welche Gespräche hat es in den letzten Monaten mit der Stadt Bonn gegeben, für die ja angeblich alles gemacht wird?“, fragt er. Denn auch in den Bonner Ortsteilen Holtorf und Roleber solle umfangreich Wohnraum geschaffen werden.