Königswinterer Altstadt Elterninitiative Mikado prüft Kindergarten im Bahnhof

KÖNIGSWINTER · Am Ende hatten die Mitglieder des Königswinterer Jugendhilfeausschusses einfach noch zu viele Fragen, um entscheiden zu können, wie es mit den Kindergärten in der Königswinterer Altstadt weitergehen soll. Laut Vorlage der Verwaltung sollten die Politiker festlegen, was künftig mit dem Kindergarten Sankt Remigius geschieht.

Wie der General-Anzeiger berichtete, bekommt die Einrichtung einen neuen Träger. Der Kirchengemeindeverband Königswinter-Tal gibt die Trägerschaft an die Angela von Cordier-Stiftung der Franziskanerinnen von Nonnenwerth ab. Betriebsübergang soll spätestens zum 1. Januar 2015 sein.

Dann soll die Kita unter neuer Trägerschaft in einen Neubau an die Remigiusstraße 6 umziehen. Da der neue Träger erklärt hatte, dass eine Betriebsübernahme für ihn nur bei Fortführung der hundertprozentigen Sonderfinanzierung durch die Stadt in Frage komme, sollte der Ausschuss entscheiden, ob man dem neuen Träger diese Finanzierung für zwei oder drei Gruppen zusichert.

Eben letzteres hatte die Elterninitiative Mikado auf den Plan gerufen. Denn sie befürchtet, dass ein dreigruppiger Kindergarten Sankt Remigius den Bestand ihrer Einrichtung gefährden könnte. Und das, obwohl sich gerade eine Lösung für die Elterninitiative abzeichnet, die wie berichtet bis zum 31. Juli aus ihren bisherigen Räumen ausziehen muss, nachdem ihr die katholische Kirche als Vermieter gekündigt hatte.

Die Initiative prüfte verschiedene Alternativen. "Auf Anregung der Verwaltung haben wir uns den Bahnhof angeschaut", so Mikado-Vorsitzender Andreas Sauer. Und obwohl es zunächst Bedenken gab, konnte der Investor sie mit seinem Konzept überzeugen. Die Initiative würde laut Sauer am liebsten eine Ü3- Gruppe (20 Kinder) und eine U3 Gruppe (zehn Kinder) anbieten.

Mit dieser Gemengelage sah sich nun der Ausschuss konfrontiert. Doch nicht nur die ungeklärte Situation in Zusammenhang mit Mikado beschäftigte die Politiker. Auch die Frage nach der hundertprozentigen Förderung von Sankt Remigius trieb die Mitglieder um. Genauso wie die Frage nach der Mitbestimmung der Eltern - nach dem Fall um die Leiterin des Rauschendorfer Kindergartenleiterin ein Thema, dass in Königswinter ganz besonders bewegt.

Sowohl Richard Ralfs (Grüne) wie auch Björn Seelbach (SPD) stellten die Frage in den Raum, ob eine hunterprozentige Förderung nicht auch an entsprechende Sonderleistungen zu koppeln seien.

Und für Bernd Schlegel (FDP) stand fest: "Das Thema ist noch nicht entscheidungsreif." Das sahen auch die meisten anderen Ausschussmitglieder so. Daher wurde die Entscheidung vertagt. Die Verwaltung wurde beauftragt, mit der Angela von Cordier-Stiftung über Zuschüsse sowie Elternmitbestimmung zu verhandeln und auch Mikado in die Überlegungen einzubeziehen. Dann soll im nächsten Ausschuss am 26. Juni erneut über das Thema beraten werden.

Die Kindergartenträger dürften über diese Entscheidung nicht so glücklich sein. Ausschussmitglied Karl Schmitz hatte bereits während der Diskussion gewarnt, dass die Zeit für Sankt Remigius dränge, schließlich müsse der Neubau geplant werden und Anträge eingereicht werden. Und auch Sauer zeigte sich gestern nicht wirklich glücklich. "Ich hätte mir gewünscht, sie hätten eine Zweizügigkeit für Sankt Remigius beschlossen. So hat jetzt niemand Planungssicherheit."

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