Hauptstraße 443 bis 447 Erste Entwürfe für Brandruine

KÖNIGSWINTER · Es geht um einen der schlimmsten Schandflecke an der Königswinterer Hauptstraße in der Altstadt: die Brandruine. Auch die beiden rechts danebenstehenden Häuser sind wenig ansehnlich. Nun soll die bestehende Bebauung abgerissen und das Gelände, zu dem auch das Grundstück Kleiner Graben 19 gehört, überplant werden.

Im Planungsausschuss am Mittwochabend stellte Hubert Kofferath, Geschäftsführer der Wirtschaftsförderungs- und Wohnungsbaugesellschaft (WWG) Königswinter, erste Überlegungen vor.

Die Grundstücke selbst befinden sich im Besitz der Stadt beziehungsweise der WWG. Und natürlich soll die neue Bebauung daher "beispielhaft die Sanierungszielsetzung zeigen: die Schaffung von zusammenhängendem, attraktivem Wohn- und Geschäftsraum an einer wichtigen Position in der Altstadt". Kofferath: "Wir haben davon abgesehen, kurzfristig abzureißen, wir wollten keine Lücke, an der sich dann nichts tut." Vielmehr wolle man nach dem Abriss auch zügig weitermachen.

Was auf dem Gelände passieren soll, davon gibt es bereits sehr genaue Vorstellungen. Im Erdgeschoss soll Gewerbe ermöglicht werden, denkbar sind laut WWG an dieser Stelle auch Büroräume. In den oberen Geschossen soll Wohnraum entstehen, auch für Familien. Auf dem hinteren Teil des Geländes wollen die Planer eine an das Gebäude anschließende Grünfläche, an der Straße Kleiner Graben sollen Parkplätze entstehen.

Das neue Gebäude muss sich an die bestehende Bebauung anpassen, darf nicht höher sein und soll zumindest optisch die derzeitige Dreiteiligkeit aufgreifen. Von den drei vorgestellten Plänen favorisiert die WWG einen Plan, der eine Erschließung sowohl der Geschäftsräume wie der Wohnungen auch von der Hauptstraße aus vorsieht. Neben den Geschäftsräumen im Erdgeschoss und zwei Wohnungen in der ersten Etage sind darüber vier weitere Wohnungen geplant, die sich jeweils über zwei komplette Etagen erstrecken.

"Der Entwurf ist sicherlich noch nicht in jedem Detail perfekt", räumte Kofferath ein, er werde derzeit vom Architekten noch einmal überarbeitet. Auch die Ausschussmitglieder hatten noch die eine oder andere Nachfrage und waren letztlich noch nicht wirklich zufrieden. Anderseits standen die Politiker am Mittwochabend dem Entwurf auch nicht grundsätzlich ablehnend gegenüber.

Fest steht jedenfalls, dass der überarbeitete Entwurf anschließend nicht nur dem Planungsausschuss, sondern auch den betroffenen Bürgern vorgestellt werden soll.

Bürger- statt Sanierungsforum

Aus dem Sanierungsforum wird das Bürgerforum. Der Planungsausschuss nahm einen entsprechenden Beschlussvorschlag am Mittwochabend zustimmend zur Kenntnis. Wie der General-Anzeiger berichtete, hatte die Arbeitsgruppe Altstadtentwicklung eine "Weiterentwicklung" des Sanierungsforums vorgeschlagen.

Demnach sollen nun alle sechs Wochen offene Veranstaltungen stattfinden, zu denen jeder Bürger willkommen ist. Die Verwaltung soll zu Beginn einen kurzen Sachstand über aktuelle Projekte geben, anschließend gibt es eine Fragerunde und eine offene Diskussion. Alle Parteien versprechen sich davon eine breitere Bürgerbeteiligung.

Einzig und alleine Jörg Pauly (Fraktion Freie und Linke) kritisierte die Entscheidung. "Sie haben ja schon die Vorschläge des Sanierungsforums nicht aufgenommen", warf er den Ausschussmitgliedern vor.