Wahrzeichen von Königswinter Esel sollen Weg zum Siebengebirgsmuseum weisen

SIEBENGEBIRGE · Das Siebengebirgsmuseum in der Königswinterer Altstadt ist nur schwer zu finden. Künftig sollen daher tierische Wegweiser Besucher zu den Ausstellungen führen.

Es gilt seit Jahren als „ewiger Geheimtipp“ – ein Ruf allerdings, an dem das Siebengebirgsmuseum in der Königswinterer Altstadt gerne etwas ändern würde. Vor rund zwei Jahren beauftragte die Verwaltung daher die Bonner Firma projekt2508 GmbH, eine Analyse der Stärken und Schwächen des Museums sowie ein erstes Marketingkonzept zu erstellen. Eine Erkenntnis aus der Untersuchung: Das Haus an der Kellerstraße ist für Besucher nur schwer zu finden. Die Lösung: tierische Wegweiser – und zwar in Form von Eseln.

Seit mehr als drei Jahrzehnten ist das Museum in dem barocken Bürgerhaus eine Konstante in der Kulturlandschaft der Stadt. Im Rahmen der Regionale 2010 war es in den Jahren 2010/2011 für 3,4 Millionen Euro erweitert, neu gestaltet und konzeptionell modernisiert worden. Ein Schwerpunktthema des Hauses ist seitdem die Rheinromantik, die zum Thema einer Dauerausstellung geworden ist. Hinzu kommen Exponate unter anderem zur Geschichte des Tourismus im Siebengebirge und immer wieder hochkarätige Sonderausstellungen, zuletzt etwa Arbeiten des Fotografen August Sander.

Seit Jahrzehnten Symbol für den Tourismus

Dennoch blieben die Besucherzahlen in den vergangenen Jahren hinter den Erwartungen zurück: Statt der ursprünglich einmal erhofften 20 000 Gäste pro Jahr finden nur rund halb so viele den Weg in die Kellerstraße. Die Esel, seit Jahrzehnten Symbol für den Tourismus am Drachenfels, sollen künftig die Schritte weiterer Besucher zum Siebengebirgsmuseum lenken. Einen Entwurf des Grautiers präsentierte jüngst Ulrich Berres, Geschäftsbereichsleiter Kultur, den Mitgliedern des Königswinterer Schul- und Kulturausschusses.

Nachempfunden in Größe und Aussehen ist der außergewöhnliche Wegweiser dem Fotografier-Esel, der auch im Siebengebirgsmuseum steht. Graues „Fell“, gespitzte Ohren, rotes Zaumzeug, eine grüne Satteldecke mit dem Schriftzug „Siebengebirgsmuseum“ samt Richtungspfeil zeigt das Modell. Gefertigt wird das Grautier aus doppelt verstärkter Glasfaser, damit es auch menschliche Traglast aushalten kann. Insgesamt zehn Exemplare sind vorgesehen, mit deren Herstellung noch in diesem Jahr begonnen werden soll. Die Kosten belaufen sich auf insgesamt zwischen 12 000 und 15 000 Euro. Als Standorte hat die Stadtverwaltung unter anderem den Marktplatz, die Fußgängerzone, Drachenfels- und Hauptstraße sowie den Eingang am Museumsgarten vorgesehen.

Aufstellung vor Ostern 2019

Zum Saisonstart 2019 – vor Ostern – könnten die Esel aufgestellt werden. Zeitgleich ist die Eröffnung einer Ausstellung im Museum vorgesehen, die sich der Geschichte des Markenzeichens der Stadt annimmt. Eine Idee, die bei den Ausschussmitgliedern auf Zustimmung stieß. Lediglich in einem Punkt gab es Bedenken: Bunt statt Grau war eine Anregung, die etwa Jürgen Kusserow (SPD) äußerte. Ein Esel in vielen Farben gebe auch ein attraktiveres Fotomotiv für Besucher ab. Das sahen jedoch nicht alle so: „Alle machen's bunt“, sagte Florian Striewe (Köwis). „Wir machen's eben anders.“

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