Die Gesellschaft für Bolivianische Kultur holt die Künstlerin Puky ins Haus Bachem Farben, Tänze und Handwerk der Anden

KÖNIGSWINTER · Die Stadt Königswinter hatte zu einer öffentlichen Vernissage in das Haus Bachem eingeladen. Gegenstand der Ausstellung war bolivianische Kunst. "Puky", mit bürgerlichem Namen Sandra Padilla, war aus ihrer Heimatstadt Sucre in Bolivien angereist, um der Ausstellungseröffnung beizuwohnen.

 Künstlerin Puky und die bolivianischen Tänzerinnen.

Künstlerin Puky und die bolivianischen Tänzerinnen.

Foto: Frank Homann

Die Gesellschaft für Bolivianische Kultur, die den Kontakt zwischen der Künstlerin und der Stadt Königswinter hergestellt hatte, wollte sich jedoch nicht bloß auf die Puky'sche Kunst beschränken, sondern den Besuchern bolivianische Kultur in ihrer Vielfältigkeit präsentieren. So gab es neben den ausgestellten Werken auch eine Tanzeinlage bolivianischer Art und regionaltypisches Gebäck.

Puky, die sich in ihrer Heimat auch für Tier- und Umweltschutz einsetzt, zeigte ihre Kunst, die auch Einblick in Religion und Mythen der Andenvölker geben soll. Ausgestellt waren farbenprächtige Stoffe, die von Hand an Webstühlen geflochten worden waren. Diese zum Teil mehrere Jahrzehnte alten Tücher und Decken hatte Padilla als Ausgangsstoff genommen und künstlerisch weiterverarbeitet, indem sie Ölporträts in die Mitte der Stoffe malte. Entstanden ist ein kontrastreiches Zusammenspiel aus bunten, gewebten Rändern und eher dunkler gestalteten Ölmalereien in deren Zentrum. Die Künstlerin nahm die gewebten Textilien als Trägermaterial und interpretierte sie mit ihren Ölmalereien. Ihr Absicht ist, die Seele der alten Handwerkskunst wieder sichtbar zu machen.

Die Tänzerinnen zeigten indes den Tinku, einen bolivianischer Tanz, "der das Aufeinandertreffen zwischen Bolivianern und Spaniern symbolisiert, eigentlich also eine Kampfsituation", sagte Ernesto Rossio, Vorsitzender des Kulturvereins. Sokratis Theodoridis war ebenfalls froh, gekommen zu sein, um nicht zu sagen, freudig überrascht: "Ich hatte heute morgen sehr schlechte Laune", so der Vizebürgermeister. Aber seit er im Haus Bachem gewesen sei, habe sich seine Laune "enorm gebessert". "Ich bin immer froh, wenn wir bei der Vermietung unserer Räume an Künstler die richtige Wahl treffen. Und was ich hier sehe, gefällt mir sehr, sehr gut."

Des weiteren stellt die Gesellschaft für Bolivianische Kultur klar, man werde jetzt in Königswinter am gesellschaftlichen Leben teilnehmen. "Wir werden auf jeden Fall bei den Karnevalszügen mitlaufen", so Rossio. "Schließlich ist der bolivianische Karneval auch Weltkulturerbe", sagte Vereinsmitglied Stephan Martin. dal

0 Die Ausstellung ist an den Wochenenden 15. bis 17. und 22. bis 24. Mai zu sehen: samstags und sonntags von 11 bis 19 Uhr, am Freitag, 22. Mai, von 16 bis 20 Uhr. Kontakt zur Gesellschaft über Stephan Martin, Tel. 01 79/73 86 31.

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