Maria und Alfons Wegen feiern Diamanthochzeit in Oberpleis Festmahl im „Alten Zoll“ wie vor exakt 60 Jahren

Oberpleis · Großer Bahnhof für Maria und Alfons Wegen: Zur Diamanthochzeit überraschten die Oberpleiser Jecken und viele Nachbarn und Freunde das Ehepaar mit einem Spalier vor der Pfarrkirche. Dabei wurden viele Erinnerungen geweckt - sogar an die Speisenfolge von damals.

 Maria und Alfons Wegen durchschreiten das Spalier vor der Oberpleiser Pfarrkirche zu Ehren ihrer Diamanthochzeit.

Maria und Alfons Wegen durchschreiten das Spalier vor der Oberpleiser Pfarrkirche zu Ehren ihrer Diamanthochzeit.

Foto: Roswitha Oschmann

Es war fast alles wie vor 60 Jahren. Erst ging es in die Pfarrkirche Sankt Pankratius, dann schräg gegenüber ins Restaurant „Alter Zoll“ – wie am 26. Februar 1962, als Alfons Wegen seine Maria heiratete. Nur: Diesmal standen beim Auszug nach der Messe die Funken und die Spitze der Narrenzunft mit Rosen und einem Strauß in den Gesellschafts-Farben Blau-Weiß sowie zahlreiche Gratulanten Spalier, um die Diamanthochzeiter hochleben zu lassen. Und: Als junge Braut hatte Maria in ihrem zauberhaften Kleid bei minus 17 Grad sehr gefroren.

Im blau-weiß geschmückten Lokal hingen Fotos von der Eheschließung. Und dort wurde von Soledad Sichert und ihrem Team exakt die Speisenfolge aufgetragen wie zur Hochzeit. Alfons und Maria Wegen ließen ihren Gästen wie damals Brühe, Rind- und Schweinefleisch mit Erbsen-Möhren-Gemüse, dazu Salzkartoffeln und als Nachtisch Schokoladen- und Vanillepudding servieren. Erinnerungen wurden geweckt.

Beim Martinsball 1958 hat es gefunkt

Beim Martinsball der Kolpingsfamilie im Jahr 1958 im Saal von Post-Mattes hatten Alfons und Maria viel miteinander getanzt. „Dann sagte er, dass er mich nach Hause bringen möchte“, erzählte Maria Wegen. Das war der Beginn der Romanze.

Alfons und Maria Wegen kannten sich aber bereits lange vorher. Alfons, geboren am 20. Januar 1933 und aufgewachsen in Berghausen, war bei der Kolpingjugend. Maria, damals noch Schoroth, gehörte der Mädchengruppe an. Sie hatte das Licht der Welt am 1. Dezember 1936 in Herresbach erblickt. Und so standen die Diamanthochzeiter als Jugendliche sogar gemeinsam auf der Bühne im Stück „Revolution in Oberpleis“.

Ausbildung am Bodensee

Bald nach dem Tanzabend mussten sie noch Geduld aufbringen. In Zeiten ohne Handy blieb den beiden nur die Briefverbindung, denn der Maschinenschlosser absolvierte am Bodensee eine Technikerausbildung. Zurück in der Heimat arbeitete er weiter in seiner Ausbildungsfirma, meldete aber bereits 1973 ein kleines Gewerbe an. 1986 machte sich Alfons Wegen selbständig. Das Unternehmen wird mittlerweile vom ältesten Sohn Andreas als Prokurist und von Martin, dem jüngsten Sohn, als Inhaber geführt. Andreas‘ Zwillingsbruder Erich wurde Arzt.

Maria Wegen hatte eine Ausbildung zur Zahnarzthelferin absolviert, schulte dann auf Büroangestellte um. Nach der Hochzeit kümmerte sie sich um die Familie, die mittlerweile um zehn Enkel und eine Urenkelin gewachsen ist. Nach der Gründung des eigenen Betriebes war Maria im Büro tätig. 1970 hatten sich die Wegens in Oberpleis ein Haus gebaut und waren sehr aktiv im Ort.

Beide sind im Ort aktiv

Alfons Wegen war Vorsitzender der Kolpingsfamilie, seine Frau gründete den Kontaktkreis der Frauengemeinschaft, war 15 Jahre lang rührige Vorsitzende. Die Jubilare gehören der Narrenzunft an. Alfons Wegen war erster Kommandant der Funken nach ihrer Gründung 1954. 1974 wurden die Diamanthochzeiter als Prinzenpaar gefeiert. Nur 1962 war es anders: Am Montag der Karnevalswoche heirateten sie, am Tag nach Weiberfastnacht brachen sie in eine Flitterwoche nach Bad Münster am Stein auf. Später waren sie im Urlaub oft mit Fahrrädern unterwegs. Das Rezept für 60 Jahre Ehe? „Vertrauen und Ehrlichkeit.“

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