Winzerfest in Königswinter Festzug steht ganz im Zeichen von "1000 Jahre Königswinter"

KÖNIGSWINTER · Ritter Richard - ein Tausendsassa. Kaum hatte Weingott Bacchus Richard Kern zum Auftakt des Winzerfestes zum Ritter des Siebengebirges erhoben, da überraschte der Ordensträger gestern beim Festzug mit einer besonderen Idee.

 Die Teilnehmer des Winzerzuges zeigten sich großzügig: Während der Fahrt durch die Altstadt verteilten sie Federweißen an die Zuschauer.

Die Teilnehmer des Winzerzuges zeigten sich großzügig: Während der Fahrt durch die Altstadt verteilten sie Federweißen an die Zuschauer.

Der letzte "Fotograf vom Drachenfels" hatte mit einigen Sangesbrüdern vom MGV Gemüthlichkeit eine kleine Kutsche, die 1950 für sein Fotogeschäft gebaut worden war, mit Weinreben geschmückt. Darauf bugsierten sie mehrere Fässchen, gefüllt mit dem vom edlen Ritter gespendeten Federweißen.

Gestern trugen die Sänger blau-weiß gestreifte Winzerhemden und rote Halstücher und boten mit ihrem Wagen ein herrliches Bild im Festzug. Immer wieder kredenzten sie dem Publikum am Wegesrand ihren ganz speziellen Ritter-Trunk. Kern hatte seine Mitstreiter vorher noch instruiert: "Sagt immer, dass dies Wein vom Ritter vom Siebengebirge und vom MGV Gemüthlichkeit ist."

Natürlich zogen auch alle anderen Ritter des Ordenskapitels im Gehrock und Zylinder mit. Die in den Ritterstand erhobenen Damen hatten sich ebenfalls prächtig gewandet - so wählte Helga Rüsch ein neues Kleid in den Farben der Stadt.

Rebensaft von den Hängen des Siebengebirges gab es von der "Rollenden Weinprobe". Bacchus Peter Giesen, eingerahmt von seinen Bacchantinnen Elisabeth Koch und Kornelia Lohmüller in Rokokokleidern, erhob immer wieder seinen Götter-Pokal, um den Menschen zuzuprosten. Sein Motto lautete diesmal: "1000 Jahre Königswinter am Rhein, mit Sagen und Burgen und köstlichem Wein. Seid uns herzlich willkommen in unserer Stadt, die jedem so viel Schönes zu bieten hat."

Und diese tausend Jahre schlugen sich auch im Festzug nieder. Eine Gruppe um Ulrich Berres präsentierte sich in mittelalterlichen Kostümen. Sie zogen einen Handwagen mit dem Logo "1000 Jahre Winetre". Die Frauen der Sankt Sebastianus-Männer-Schützenbruderschaft schenkten als Marketenderinnen Wein aus. Überhaupt die Bruderschaften: Die Fähnriche der Junggesellen- und der Männer-Schützenbruderschaft, Jan Faßbender, Ralf Behr und Matthias Grütgen, leisteten wieder hervorragende Arbeit, als der Zug vor der Kirche stoppte - die Zuschauer waren begeistert.

Mitglieder der KG Postalia boten ein hübsches Bild in historischen Kostümen. Tanzcorps aus dem Siebengebirge waren Zierde auch dieses Winzerfestzuges. Die Kindertanzgruppe der Fidelen Freunde Postalia zog sogar einen Esel auf Rädern durch die Straßen.

Wein spielte auch schon vor 1000 Jahren eine große Rolle in Königswinter. Der Kanu-Club hatte ein Kanu vollgeladen mit Flaschen. Die Wingert-Guerillas waren mit Treckern und einem "Wein-Shuttle" dabei und erinnerten an ihre Heinzelmännchen-Aktion zur Weinlese 2013 am Drachenfels: "Atemlos öm halev aach..."

Die Heinzelmännchen vom Kindergarten Kleiner Drache verschenkten Äpfel. Zum Fürchten: die Königswinterer Hunnen "Freie Bärenhorde vom Rhein 2013". Der Spielmannszug der Feuerwehr Altstadt sowie des TV Eiche sorgten für herrliche Stimmung. Und die niederländische Kapelle "Schöd um Laeg", die auch im Weindorf aufgetrumpft hatte, war dabei.

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