Kommentar Flüchtlinge: Die Basis braucht Hilfe

KÖNIGSWINTER · Dass in Anbetracht der Flüchtlingsströme nicht immer alles rund läuft bei der Unterbringung der Neuankömmlinge, ist verständlich. Die Menschen melden sich nicht vorher an, sie kommen einfach über die Grenze.

Doch sind sie einmal hier angekommen, könnte die so oft gelobte deutsche Gründlichkeit das Problem in den Griff bekommen, sollte man meinen. Weit gefehlt. Das System ist überlastet, es droht der Kollaps.

Spürbar ist das vor allem an der Basis, dort wo die Kommunen die letzten Reserven mobilisieren, um den Neuankömmlingen so gut es eben nur geht zu helfen und sie menschenwürdig unterzubringen. Das Beispiel Königswinter zeigt, wie aufopferungsvoll sich alle - Verwaltung und ehrenamtliche Kräfte - um die Menschen kümmern, auch, um ihnen das Gefühl zu geben, willkommen zu sein.

Aber auch hier wird man irgendwann in naher Zukunft die Grenze der Belastbarkeit erreicht haben. So, wie das in den Erstaufnahmeeinrichtungen bereits der Fall ist. Das Problem: Die Kommunen können sich nicht am eigenen Zopf aus dem Sumpf ziehen.

Es wird Zeit, dass in Berlin und Düsseldorf nicht immer nur betont wird, dass es sich bei der Aufnahme und Integration der Flüchtlinge um eine gesamtgesellschaftliche Aufgabe handelt. Es braucht einen Krisenstab, Personal und Geld, um den Kommunen an der Basis konkret zu helfen. Damit vorab klar ist, wer wann wie viele Flüchtlinge bekommt. Damit nicht mehr jeden Tag nur das Chaos verwaltet wird, sondern wieder Ordnung in das System kommt.

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