Kommentar Frage des Vorbilds

Dass Jugendliche ohne ihr Handy mit einem "schmerzlichen Gefühl des Verlustes" kämpfen, ist schon ein wenig erschreckend. Ihnen kommt es offenbar so vor, als wäre ein Leben ohne ständige Erreichbarkeit und konstanten Kontakt zur multimedialen Welt nicht zu ertragen.

Das hat natürlich auch damit zu tun, dass Handys immer mehr leisten und immer erschwinglicher werden. Es hat aber auch etwas mit den Vorbildern zu tun, die die Kinder und Jugendlichen umgeben. Wenn Eltern beim Abendessen schnell ihre Dienst-E-Mails checken oder selbst im Restaurant für Anrufe aus dem Freundeskreis das Mobiltelefon zücken, darf man sich eigentlich nicht wundern.

Immer häufiger lässt sich beobachten, wie Mütter, die mit ihrem Nachwuchs durch die Innenstädte schlendern, statt mit diesem zu reden, auf ihren Smartphones SMS schreiben.

All das im Hinterkopf, kann man eigentlich nur hoffen, dass irgendwann der Facebook-Effekt eintritt. Facebook finden immer weniger Kids cool, weil mittlerweile dort auch ihre Eltern vertreten sind. Vielleicht ist es ja eines Tages wieder "in", ohne Handy auszukommen.

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