Rita Süssmuth Frühere Bundestagspräsidentin eröffnete das CSP-Jahresprogramm

KÖNIGSWINTER · Sie versteht sich als ein Forum des sozialen Dialogs. Pro Jahr führt die Stiftung Christlich-Soziale Politik (CSP) unter dem Dach ihres Hauses, des Arbeitnehmer-Zentrums Königswinter (AZK), mehr als 300 Bildungsveranstaltungen durch. Mit einem Empfang startete die CSP jetzt offiziell in ihr neues Jahresprogramm.

 Immer noch streitbar, wenn es um Gesellschaftspolitik geht: Rita Süssmuth am Podium im Arbeitnehmer-Zentrum.

Immer noch streitbar, wenn es um Gesellschaftspolitik geht: Rita Süssmuth am Podium im Arbeitnehmer-Zentrum.

Foto: Homann

Vorsitzender Werner Schreiber und Geschäftsführer Karsten Matthis begrüßten rund 100 Gäste, die nicht nur auf ein erfolgreiches neues Jahr anstoßen, sondern sich auch mit der ehemaligen Bundestagspräsidentin Professorin Rita Süssmuth dem wichtigen Thema "Migration und Integration - Testfall für unsere Gesellschaft" widmen wollten.

"Ich fühle mich in diesen Räumlichkeiten, nicht etwa wegen der Räume selbst, sondern wegen des Geistes, der von diesem Haus ausgeht, mehr zu Hause als irgendwo anders", sagte die CDU-Politikerin und erntete dafür spontanen Applaus. Süssmuth hat sich unter anderem in ihrer früheren Funktion als Bundesministerin für Jugend, Familie, Frauen und Gesundheit bereits seit vielen Jahren mit gesellschaftspolitischen Fragen rund um Migration und Integration beschäftigt.

Trotz eines vorsichtigen Einwanderungsgesetzes bestünden auch heute immer noch Furcht und Ablehnung seitens der Bevölkerung, sagte die 75-Jährige in ihrem Vortrag. Es gelte daher, die Bevölkerung mitzunehmen und aufzuklären. "Tabuisierung hilft niemandem weiter." Der Christlich-Demokratischen Arbeitnehmerschaft CDA, die eng mit der Stiftung CSP verbunden ist, wünsche sie, "dass sie noch viel kräftiger angeht gegen Politiker, die sich damit abfinden, dass Menschen in unserem Land als nicht ausbildungsfähig eingestuft werden".

Sicher sei eines, betonte auch CSP-Vorsitzender Schreiber: "Deutschland kann nicht die Probleme der Welt lösen. Aber wir können versuchen, Menschen zu integrieren und Menschen human zu behandeln. Und wir können versuchen, ein Menschenbild zu entwerfen, unter dem auch Ausländer und Migranten eine Heimat finden können."

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