Ökumenische Kapellenwanderung Für die Teilnehmer ging es von Heisterbacherrott nach Vinxel

HEISTERBACHERROTT · Der Rucksack war zwar mit Brötchen prall gefüllt. "Aber da müssen wir wohl doch auf die wundersame Brotvermehrung hoffen", meinte Bruno Stephan schmunzelnd. Denn mit so vielen Teilnehmern an der ökumenischen Kapellenwanderung hatte er nicht gerechnet. Rund 40 Frauen und Männer machten sich auf den Weg.

 Auf geht's: Pfarrerin Pia Haase-Leh, Diakon Udo Casel (Mitte) und Bruno Stephan bei der Kapellenwanderung.

Auf geht's: Pfarrerin Pia Haase-Leh, Diakon Udo Casel (Mitte) und Bruno Stephan bei der Kapellenwanderung.

Foto: Melsbach

Im Gegensatz zur offiziellen Eröffnung des Abschnittes von Heisterbacherrott nach Vinxel, als heftige Blitze und strömender Regen den Gang verhinderten, schaute jetzt sogar die Sonne heraus. Pfarrerin Pia Haase-Leh und Diakon Udo Casel gaben in der Nikolauskapelle in Heisterbacherrott und in der Kapelle Mariae Heimsuchung in Vinxel geistliche Impulse.

Bruno Stephan, der für das Buch zum Kapellenwanderweg Aquarelle mit den Kapellen, aber auch mit den schönsten Ansichten von unterwegs gemalt hatte, führte die Gruppe und hatte eine Menge Wissenswertes auf Lager. Pfarrerin Haase-Leh erinnerte an den Brauch des Emmausgangs, bei dem symbolisch der Weg der Jünger nach Emmaus nachvollzogen wird, bei denen der auferstandene Jesus sie unerkannt begleitete.

"Bei diesem Unterwegssein spüren wir Jesu Kraft, nehmen ihn im Alltag wahr." Und Udo Casel sagte: "Wir gehen heute eine Etappe auf dem Kapellenweg, eine Etappe in unserem Leben." Immer wieder hätten sich Pilger auf Wallfahrt nach Jerusalem begeben.

"Das war so etwas wie der Himmel; es bedeutete, eins zu sein mit Gott. Es ist wichtig, wohin wir unterwegs sind. Nach vorn schauen - das macht Mut." Die Kapellen in Heisterbacherrott und Vinxel sind die beiden ältesten der insgesamt zwölf längs des Kapellenweges.

Die Nikolauskapelle wurde Mitte des 12. Jahrhunderts errichtet. Die Kapelle in Vinxel wurde 1348 erstmals erwähnt; vermutet wird aber, dass dort bereits um 1200 eine Kapelle stand. Bruno Stephan nannte einige historische Ereignisse, die sich damals abspielten wie etwa 1189 die Ankunft von Zisterzienser-Mönchen aus der Abtei Himmerod auf dem Petersberg, ehe sie ins Tal hinab zogen, um dort das Kloster Heisterbach zu errichten. Bruno Stephan zeigte unterwegs schöne Ausblicke.

Auch Kapellenwanderweg-"Papst" Franz Bellinghausen war mit "auf Achse" und freute sich über den Zuspruch. Im nächsten Jahr sollen die restlichen Etappen eingeweiht werden. "Vielleicht holen wir hier dann auch die ausgefallene Wanderung nach." Die Kapellengemeinde Vinxel würde sich bestimmt darüber freuen: Auch jetzt bei der ökumenischen Kapellenwanderung war sie gern Gastgeber und stellte die Getränke bereit.

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