Presbyterien fassen Beschlüsse Fusion der evangelischen Kirchengemeinden im Siebengebirge geht voran

Siebengebirge · Alle drei Presbyterien haben die für die Fusion zu einer evangelischen Kirchengemeinde Siebengebirge erforderlichen Beschlüsse getroffen. Aegidienberg schließt sich erst 2023 an.

 Aus den drei separaten Ortsgemeinden Stieldorf-Birlinghoven, Oberpleis und Ittenbach wird zum 1. Januar 2022 die evangelische Kirchengemeinde Siebengebirge.

Aus den drei separaten Ortsgemeinden Stieldorf-Birlinghoven, Oberpleis und Ittenbach wird zum 1. Januar 2022 die evangelische Kirchengemeinde Siebengebirge.

Foto: Frank Homann

Der symbolische Apfelbaum ist gepflanzt, nun soll er Wurzeln schlagen, kräftig wachsen und Früchte tragen. Für die evangelischen Christen im Bergbereich des Siebengebirges ist das Bäumchen, das nun im Garten des Gemeindehauses Oberpleis steht, auch ein Hoffnungssymbol des Aufeinander-zu-Wachsens, denn aus den drei separaten Ortsgemeinden Stieldorf-Birlinghoven, Oberpleis und Ittenbach wird zum 1. Januar 2022 eine: die evangelische Kirchengemeinde Siebengebirge.

Mit einer Kurzandacht und einem Empfang im Gemeindehaus in Oberpleis wurde jetzt eine wichtige Zwischenetappe gefeiert: Alle drei Presbyterien haben die für die Fusion nötigen formalen Beschlüsse gefasst.

Aegidienberg schließt sich erst zum 1. Januar 2023 an

Anders als ursprünglich geplant möchte sich Aegidienberg allerdings erst zum 1. Januar 2023 der neuen Siebengebirgsgemeinde anschließen. Bis zu diesem Zeitpunkt wollen die Gemeinden miteinander im Gespräch bleiben, heißt es in der Präambel der neuen Gemeinde.

Eine Fusion sei ein großer Kraftakt, ein Marathonlauf, räumt die Stieldorfer Pfarrerin Ute Krüger ein. Seelsorgliche Aufgaben und die Neuordnung der Verwaltung gehörten dazu; Bedenken und Unsicherheiten hätten überwunden werden müssen. „Wir fusionieren gleichwertig, nur nicht gleichzeitig“, betont Pfarrer Stefan Bergner aus Aegidienberg.

Wenn die Fusion 2023 vollständig umgesetzt sein wird, werden rund 6000 Gemeindemitglieder zur neuen evangelischen Kirchengemeinde Siebengebirge gehören. Zuvor war Heisterbacherrott aus den Verhandlungen über ein Zusammengehen aller evangelischen Kirchengemeinden im Bergbereich, wie es ursprünglich angedacht gewesen war, ausgestiegen und geht nun einen eigenen Weg. 

Fundament für das Zusammenwachsen der Gemeinden ist die Präambel, auf die sich alle Beteiligten festgelegt haben. Die Partner wollen ihren Auftrag von Verkündigung und Nächstenliebe gemeinsam erfüllen und ihr Gemeindeleben zukünftig eng verbinden, heißt es darin. Bewährtes soll ausdrücklich erhalten bleiben.

Die Präambel besagt: „Deshalb werden charakteristische Schwerpunkte der bisherigen Ortsgemeinden nicht infrage gestellt.“ Die künftige Siebengebirgs-Gemeinde will den Menschen Heimat, Halt und Orientierung geben. Dies spiegelt sich auch in dem neuen Gemeindesiegel wieder, das in der Mitte ein Kreuz zeigt, aus dem die Äste eines Baums wachsen. Ebenfalls auf dem Siegel zu sehen ist die Silhouette des Siebengebirges mit den Bächen der Region, eingerahmt wird das Ganze vom Namen der neuen Gemeinde.

Sternwanderung der Konfirmanden

Auch wenn die Fusion erst zum Jahreswechsel in Kraft tritt, hat das Miteinander bereits begonnen: So ist der neue Jahrgang der Konfirmanden gemeinsam mit einer Sternwanderung vor den Sommerferien in die Vorbereitungszeit gestartet. Im Herbst soll es ein gemeinsames Konfi-Wochenende geben. Auch bei den Gottesdiensten nehmen die vier Gemeinden und Bezirke die Fusion bereits vorweg: Das Pfarrteam hat für das zweite Halbjahr bereits einen gemeinsamen Predigtplan erstellt, inklusive Kanzeltausch.

Als Zeichen der Zusammengehörigkeit und des gemeinsamen Wachsens sollen auch in den anderen beteiligten Gemeinden Apfelbäume gepflanzt werden – eine Idee, die von zwei Gemeindemitgliedern aus Ittenbach stammt. „Für uns das Signal, dass wir auf Ideen, Vorschläge und Mitarbeit der Gemeinde, der Menschen vor Ort angewiesen sind.

Dass wir auf sie hören wollen und wenn möglich, deren Ideen in unsere gemeinsame Arbeit aufnehmen und umsetzen wollen“, sind sich der Oberpleiser Pfarrer Arndt Klemp-Kindermann, Krüger und Bergner einig.

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