1050-jähriges Bestehen von Ober- und Niederdollendorf Ganz "Dullendorf" feiert das Jubiläum

DOLLENDORF · Das Jubiläumsfest 1050 Jahre Dollendorf bringt Niederdollendorf und Oberdollendorf zusammen. Am Samstag, 25., und Sonntag, 26. Juni 2016, soll groß gemeinsam gefeiert werden. Fast alle Vereine aus beiden Ortsteilen machen mit.

 Ganz Oberdollendorf ist bei der Prozession zur Kirmes unterwegs. Das Dullendorf-Jubiläum feiern 2016 beide Ortsteile gemeinsam.

Ganz Oberdollendorf ist bei der Prozession zur Kirmes unterwegs. Das Dullendorf-Jubiläum feiern 2016 beide Ortsteile gemeinsam.

Foto: Frank Homann

Für die Veranstaltung wurde inzwischen ein Festausschuss "Wir sind Dollendorf" gebildet. Ihm gehören die beiden Verbände der Ortsvereine Nieder- und Oberdollendorf, die Küzengarde, das Brückenhofmuseum und der Bürgerverein Römlinghoven an. Vorsitzender des Festausschusses ist Marc Heinekamp, der Vorsitzende der Küzengarde.

Am Festwochenende will man nicht daran denken, dass das verstorbene Niederdollendorfer Original Hermann Ott sich rühmte, in seinem Leben zwar viel gesehen, aber nie einen Fuß nach Oberdollendorf gesetzt haben. Damit auch ja nicht in Vergessenheit gerät, wo die Grenze zwischen beiden Orten verläuft, findet alle fünf Jahre eine Grenzbegehung statt.

Die Initiative zum Jubiläumsfest - 1050 Jahre nach der ersten urkundlichen Erwähnung von Dullendorf im Jahr 966 - hatte die Karnevalsgesellschaft Küzengarde Oberdollendorf ergriffen. Sie hatte im Januar Kontakt zur SSG Königswinter aufgenommen, die am 25. Juni 2016 den 5. Le Petit Médoc durch die Weinberge ausrichten wird. Beide Vereine einigten sich darauf, an diesem Wochenende auch das Jubiläumsfest zu veranstalten. Der Startschuss für den Lauf mit rund 1000 Teilnehmern soll aus besonderem Anlass am Sebastianusplatz erfolgen. Von dort geht es über die Festmeile auf der Lindenstraße auf den bekannten Kurs über die Bachstraße. Das Ziel befindet sich wie immer am Weingut Sülz, wo sich die Läufer auch anschließend versammeln.

Für die Jubiläumsfeier werden Bachstraße und Lindenstraße komplett gesperrt. Am Sebastianusplatz und am Brückenhofmuseum werden Bühnen aufgebaut. Während am Sebastianusplatz ein Bühnenprogramm für Jung und Alt vorgesehen ist, soll am Brückenhofmuseum am Abend eine BAP-Coverband spielen. Zusätzlich werden sich hier die vielen Musikvereine aus beiden Ortsteilen präsentieren.

Die Stände der Vereine auf der Bachstraße und der Lindenstraße sind bereits ab mittags und somit während des Laufes geöffnet. Das Bühnenprogramm beginnt jedoch erst, wenn die Laufveranstaltung abgeschlossen ist. Veranstaltungsende ist gegen Mitternacht. Als zusätzliche Attraktion planen die Schützen einen Sommerbiathlon. Der Erlös der Veranstaltung ist für einen karitativen Zweck bestimmt.

Am Sonntag ist um 11 Uhr der Festakt am Brückenhofmuseum geplant. Organisator ist hier der Heimatverein Oberdollendorf. Erneut wird an diesem Tag auf beiden Bühnen und auf der Festmeile Programm geboten. Dirk Wenzel, Vorsitzender des Verbands der Ortsvereine Oberdollendorf und Römlinghoven, ist überzeugt, dass es "eine großartige Veranstaltung" werden wird. Anfängliche Irritationen über die Initiative der Küzengarde seien ausgeräumt.

"Ich finde es sehr positiv, dass das Fest jetzt in Gemeinschaftsarbeit gemacht wird." Elf der zwölf Ortsvereine seien mit im Boot, dazu die Naturschutzinitiative und der Kindergarten. In Niederdollendorf würden sich sogar alle Mitglieder des Verbands der Ortsvereine und auch mehrere nicht angeschlossene Vereine beteiligen. Auch die Gewerbetreibenden sähen das sehr positiv.

Bereits an Karneval wird es eine Annäherung zwischen Ober- und Niederdollendorf geben. Der Niederdollendorfer Rosenmontagszug soll über die Bergstraße und die Heisterbacher Straße führen. Bisher folgte diese Veranstaltung der Vorgehensweise von Hermann Ott und fand ausschließlich auf Niederdollendorfer Terrain statt.

KURZ GEFRAGT

Als Vorsitzender des Festausschuss "Wir sind Dollendorf" und der Küzengarde hält Marc Heinekamp die Fäden in der Hand.

Wer hatte die Idee zum Jubiläumsfest?
Marc Heinekamp: In der Form, in der das Fest jetzt stattfindet, hatte die Küzengarde die Idee. Es gab auch einen Vorschlag, das Fest im April zu veranstalten. Wir haben den Termin in Verbindung mit dem Petit Médoc für besser gehalten. So haben wir es auch geschafft, die Niederdollendorfer mit ins Boot zu holen.

Hat das großer Überzeugungsarbeit bedurft?
Heinekamp: Es hat geholfen, dass wir den Rahmen gesteckt haben. Den Niederdollendorfern war klar, dass es nichts bringen würde, das Fest räumlich von Ober- bis Niederdollendorf zu strecken. Sie haben gesagt, dass sie unter der Prämisse mitmachen, dass sie sich darstellen können und ihre Vereine präsentieren dürfen, was sie übers Jahr so machen.

Wie wird der Niederdollendorfer Beitrag aussehen?
Heinekamp: Die Niederdollendorfer haben Musikvereine und Chöre und werden aktiv am Bühnenprogramm teilnehmen. Andere Vereine arbeiten zurzeit noch an ihrem Konzept. Die Kirchenchöre aus Nieder- und Oberdollendorf werden sich zum Beispiel zusammentun und einen gemeinsamen Stand machen. Die Niederdollendorfer Junggesellen-Bruderschaft plant mittelalterliche Spiele. Wir haben allen Vereinen bis zum 10. Oktober Zeit gegeben, sich ein Konzept zu überlegen. Davon hängt auch ab, ob die Festmeile nur auf der Lindenstraße und der Bachstraße bleibt, oder ob wir die Mühlenstraße und die Turmstraße noch mit dazu nehmen. Viele Leute sind auch bereit, die Höfe ihrer Fachwerkhäuser für die Veranstaltung zu öffnen.

Ist die Idee, den Niederdollendorfer Rosenmontagszug auch durch Oberdollendorf zu führen, in diesem Rahmen entstanden?
Heinekamp: Nein. Das kommt dadurch, dass das Prinzenpaar Willi III. und Jeanette I. aus Oberdollendorf kommen.

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