Auflösung des Osterrätsels Gesucht wurden vier Orte mit viel Geschichte

Siebengebirge · Zahlreiche GA-Leser haben im Osterrätsel den goldenen Hasen im Siebengebirge gesucht – und in den allermeisten Fällen auch gefunden.

 Im Gras versteckt hatte sich der goldene Hase (v.l.) vor dem Pavillon an Konrad Adenauers Wohnhaus in Rhöndorf.

Im Gras versteckt hatte sich der goldene Hase (v.l.) vor dem Pavillon an Konrad Adenauers Wohnhaus in Rhöndorf.

Foto: Frank Homann

Auf die Teilnehmer warteten keinerlei Prämien, der Preis war nur der Spaß am Mitraten. Und doch erreichten die Siebengebirgsredaktion derart viele E-Mails von Lesern, die dem Hasen im Osterrätsel nachspürten, dass der Posteingang zeitweise aus allen Nähten platze.

Und bis auf wenige Ausnahmen lagen die Leser richtig, wenn es darum ging, die vier Orte in Bad Honnef, Königswinter und dem nördlichen Kreis Neuwied zu benennen. Einziger Wermutstropfen: Auch Leser, die auf die Nutzung von E-Mails gezielt verzichten, hätten gerne mitgemacht. Die Siebengebirgsredaktion gelobt Besserung. Und bedankt sich für das riesige Interesse, das belegt: Die GA-Leser kennen und schätzen die Region.

Auftakt mit dem „Alten“

„Guten Morgen, liebes GA-Team: das war nicht so schwer“ – so oder ähnlich fingen viele der Nachrichten an. So etwa beim ersten Foto, das den Pavillon an Konrad Adenauers Wohnhaus in Rhöndorf zeigt. Nicht von ungefähr startete mit diesem bekannten Ort die Reihe, stand der „Alte von Rhöndorf“ doch am 19. April aus Anlass seines 50. Todestages und der Eröffnung einer neuen Dauerausstellung bei der Stiftung Bundeskanzler-Adenauer-Haus im Fokus.

Schulkinder haben sich nicht nur mit dem Gründungskanzler, sondern auch mit dem Protagonisten des zweiten Rätsels beschäftigt: Mönch Caesarius von Heisterbach (1180 bis 1240), der besonders durch seinen „Dialogus miraculorum“ bekannt wurde. Anfang 1199 trat Caesarius den historischen Quellen zufolge in das Heisterbacher Kloster ein, wo er sich bis an sein Lebensende aufhielt und seine vielen Werke schrieb. Das Denkmal in Oberdollendorf ist dem Zisterziensermönch gewidmet.

Der in Königswinter geborene Dichter Wolfgang Müller (1816 bis 1873), der sich auf Grund der Namensgleichheit mit einem Maler „von Königswinter“ nannte, verband Jahrhunderte später eine weit verbreitete Sage aber ebenfalls mit Heisterbach. In seinem Gedicht „Der Mönch von Heisterbach“, nicht zu verwechseln mit dem echten Caesarius, wird Bezug genommen auf eine Bibelstelle: „Das eine aber, liebe Brüder, dürft ihr nicht übersehen: dass beim Herrn ein Tag wie tausend Jahre und tausend Jahre wie ein Tag sind.“ Die Sage sagt, dass der junge Mönch einst in den Wald ging, sich an einen Baumstumpf setzte und einschlief. Als er wieder aufwachte, waren 300 Jahre vergangen.

Erste urkundliche Erwähnung um 1290

Burg Vilzelt in Unkel-Heister ist ebenfalls ein Ort mit viel Geschichte: Ihre erste urkundliche Erwähnung datiert auf das Jahr 1290. Seinerzeit wurde Vilzelt von einem Arnold zu Unkel an den Deutschen Orden übertragen. Später kam sie Quellen zufolge offenbar in den Besitz des Erzbistums Köln, der Sitz eines Vogtes entstand. Im 15. Jahrhundert erwarb Wilhelm von Nesselrode-Ehreshoven das Anwesen. Die Familie blieb Besitzerin bis ins 20. Jahrhundert. Heute wird Burg Vilzelt privat genutzt.

Eine Sage rankt sich auch um Ort Nummer vier, die Sankt-Servatius-Kapelle nahe dem Logebach. Demnach soll sie von den Herren von Löwenburg erbaut worden sein, weil sich eine Edelfrau im Walde verirrte und wie durch ein Wunder heim fand. Urkundlich belegt ist das nicht. Eine erste Erwähnung gab es 1582: Der Pachtertrag des Servatiushofes, so hieß es, sei dem Erhalt der Kapelle zugedacht.

Schon um 1700 berichtete Pfarrer Franz Xaver Trips von Prozessionen zur Kapelle, an der der Zahn der Zeit so genagt hatte, dass sie bis 1755 neu gebaut wurde. Seit Anfang des 19. Jahrhunderts gehört das Kirchlein der örtlichen Kirchengemeinde. Der Zweite Weltkrieg hinterließ Spuren; die Freiwillige Feuerwehr sorgte 1950 für Abhilfe. 1980 fanden erneut Renovierungsarbeiten statt, um das eingetragene Denkmal zu erhalten.

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