Ausstellung im Wintermühlenhof Glas in magischen Facetten

KÖNIGSWINTER · "Das ist unglaublich." Fasziniert betrachten die Besucher bei der Vernissage in der Continuum Gallery im Wintermühlenhof die Werke von Wilfried Grootens. Es ist Magie in Glas, die der Künstler geschaffen hat.

 Überraschende Perspektiven gibt es für Besucher bei der Ausstellung zu entdecken.

Überraschende Perspektiven gibt es für Besucher bei der Ausstellung zu entdecken.

Foto: Frank Homann

Mit feinsten Pinselstrichen bemalte, hauchdünne Glasscheiben, die übereinander geschichtet und verklebt, scheinbar im Glas schwebende, dreidimensionale Körper bilden - so schön, dass man den Blick kaum abwenden möchte. Doch je nach Blickwinkel löst sich der Zauber im Handumdrehen in Nichts, in scheinbar inhaltsloses Glas auf. Die Glasmalerei von Grootens stellt jedoch nur einen kleinen Teil der mehr als 100 Kunstwerke umfassenden Ausstellung in der Galerie von Magdalena und Wiktor Borowski dar.

"Wir haben alle Künstler, mit denen wir zusammenarbeiten, gebeten, zum Jahresende ihre neuesten Stücke in die Galerie zu bringen", sagt Magdalena Borowski. Unter den 20 Künstlern sind auch drei "Neuzugänge": der Kanadier Wesley Neal Rasko mit seinen Glasskulpturen sowie der Glaskünstler Vladimir Zbynovsky, der graue Steine in Kombination mit Glas in einem völlig neuen Licht erscheinen lässt. Man möchte sie am liebsten berühren, die wie Eiswürfel aussehenden Glasblöcke, die den darunter liegenden Vulkansteinen den edlen Glanz verleihen. Ebenfalls erstmals in der Continuum Gallery zu sehen sind die Porträtbilder des Bonner Fotografen Christian Klant.

"Das Porträt einer Person ist für mich erst dann eine gute Fotografie, wenn es dazu einlädt, der Geschichte zu lauschen, die diese Person zu erzählen hat. Manchmal ist es eine Geschichte, die sie selbst noch nicht kennt oder schon vergessen glaubte", sagt der Künstler. Das Verwenden von Kollodium Nassplatten, eine 150 Jahre alte Technik, bietet Klant die Möglichkeit, auf ganz unterschiedlichen Ebenen eine besondere Tiefe in ein Bild zu geben. Den ersten Kommentar, das spontane Gefühl der abgebildeten Person beim Anblick ihres Porträts, hat er als eine Art "Titel" festgehalten.

So strahlt dem Betrachter aus den Augen von Romy "Zuversicht" entgegen, während Franz Josefs Blick von "Sehnsucht" geprägt ist. Buntes Kontrastprogramm zu den schwarz-weiß Porträts sind die originellen kunterbunten Glasskulpturen von "Stani" Stan Borowski, für die er sich von oft zufälligen menschlichen oder auch tierischen Handlungen inspirieren lässt, und bei denen er seine Lieblingswerkstoffe Glas, Holz, Eisen und Ton in einer faszinierenden Symbiose vereint. So der leuchtend blaue Bär, der seine Tatzen um eine Honigwabe geschlungen hat.

Die Ausstellung in der Continuum Art Gallery im Wintermühlenhof ist noch bis 2. März 2015 zu sehen. Geöffnet ist am kommenden Wochenende, 13. und 14. Dezember, jeweils von 14 bis 18 Uhr, dann nach Terminvereinbarung unter der Rufnummer 02248/9086760.

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