Kommentar Grenzen des Ehrenamts

SIEBENGEBIRGE · Das Beispiel Gerd Mainzer ist noch in guter Erinnerung. Der frühere Vorsitzende des Fördervereins der Stenzelbergschule in Heisterbacherrott fand vor drei Jahren erst einen Nachfolger, als er den Kooperationsvertrag mit der Stadt als Träger der Offenen Ganztagsschule kündigte. Da war er bereits seit sieben Jahren im Amt und hatte seit drei Jahren kein eigenes Kind mehr in der Einrichtung.

Immer stärker stoßen die ehrenamtlichen Fördervereine als Träger der Offenen Ganztagsschule in Königswinter an ihre Grenzen. Wenn jetzt auch noch in Stieldorf die Trägerschaft in professionelle Hände wechselt, bleiben nur noch die Fördervereine an den Grundschulen in Oberdollendorf und Heisterbacherrott übrig.

Der Verein "lernen fördern" Kreisverband Rhein-Sieg wird künftig drei OGS-Trägerschaften in der Stadt innehaben. Auch an den Grundschulen Oberpleis (TuS Oberpleis), Ittenbach (Villa Kunterbunt) und Altstadt (CJD) gibt es andere Lösungen.

Mittlerweile besuchen zwischen 40 und 50 Prozent der Grundschüler in Königswinter eine OGS. Um die Betreuung der mehr als 700 Kinder zu organisieren, ist längst ein Aufwand wie in einem kleinen Unternehmen erforderlich, zumal die Träger auch für eine große Zahl von Angestellten verantwortlich sind. Im Ehrenamt ist dies kaum mehr zu leisten, weshalb immer mehr Fördervereine - wie jetzt in Stieldorf - die Reißleine ziehen.

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