Artenschutz und der biologische Vielfalt Grüne suchen naturnahe Gärten in Königswinter

OBERPLEIS · Ein Garten voller Blumen, in dem die Bienen summend von Blüte zu Blüte fliegen und Schmetterlinge herumschwirren, vielleicht mit ein paar knorrigen, alten Bäumen, die nicht nur Schatten spenden, sondern auch ein Zuhause bieten für Vögel, Eichhörnchen und andere Tierarten - solche Gärten sind nicht nur kleine Paradiese vor der Haustüre, sondern auch unverzichtbar für den Artenschutz.

 Auch schmuckvoll angelegte Gartenanlagen können naturnah und biologisch wertvoll sein, wenn sie der Artenvielfalt von Fauna und Flora reichlich Platz gewähren.

Auch schmuckvoll angelegte Gartenanlagen können naturnah und biologisch wertvoll sein, wenn sie der Artenvielfalt von Fauna und Flora reichlich Platz gewähren.

Foto: Ingo Eisner

Aus der Erkenntnis heraus, dass jeder Bürger mit einem Garten eine gute Möglichkeit hat, einen Beitrag zum Erhalt der biologischen Vielfalt zu leisten, loben die Grünen in Königswinter jetzt den "Wettbewerb der naturnahen Gärten" aus. Unter dem Motto "Königswinter blüht und summt" wird nicht der schönste Garten gesucht, sondern der, in dem möglichst viele heimische Tier- und Pflanzenarten gedeihen - "Hauptsache naturnah - es kann dort auch ganz wild aussehen", sagt Grünen-Vorsitzende Claudia Owczarczak. Die Größe indes spielt keine Rolle, auch in einem Reihenhausgärtchen könne es schließlich üppig blühen und grünen.

Teilnehmen können auch Besitzer von Schrebergärten. Einzige Voraussetzung: Der Garten muss sich in Königswinter befinden. Für die Bewerbung sind eine maximal zwei Seiten lange Beschreibung des Gartens, eine zumindest exemplarische Artenliste von beobachteten heimischen Pflanzen und Tieren sowie Fotos des Gartens erforderlich. Besonderes Augenmerk soll dabei auf die Aspekte Umweltgestaltung, Ressourcenschutz und Artenvielfalt gelegt werden. Einsendeschluss ist der 26. Juni.

Eine fachkundige Jury, der umweltpolitische Sprecher der grünen Ratsfraktion Rainer Blanke, Achim Baumgartner, Vorstandssprecher des BUND im Rhein-Sieg-Kreis, Biologin Xenia Scherz sowie Urban Kurscheid vom Netzwerk Blühende Landschaften angehören, wird die Bewerbungen sichten, sich die vielversprechendsten Kandidaten vor Ort anschauen und dann die Besten auswählen. Die Gärten der Gewinner werden bei einer Abschlussveranstaltung präsentiert. Ihre Besitzer können sich auf Urkunden und Sachpreise freuen.

"Wir haben überlegt, was wir im Kleinen für den Artenschutz und die Erhaltung der biologischen Vielfalt tun können", erläutert Owcarczak, wie es zu der Idee für den Wettbewerb gekommen ist, der keine einmalige Sache bleiben soll. Er soll Gartenbesitzer auch dazu motivieren, solche Gedanken bei der Gartenplanung zu berücksichtigen. Zudem seien die Leute zu Recht stolz, wenn sie so einen Garten besitzen, "das muss auch mal gewürdigt werden".

Die Veranstalter des Wettbewerbs sind überzeugt, dass es in Königswinter genügend naturnahe Gärten gibt. "Ich sehe jeden Tag ganz tolle Beispiele", so Rainer Blanke. Er schwärmt von alten Kirschbäumen, unter denen sich zur Krokuszeit ein blühender, weiß-violetter Teppich ausgebreitet hat. "Das sind Sachen, da geht einem das Herz auf, wenn man so etwas sieht." In der freien Landschaft indes würden mehr und mehr Pflanzen- und Tierarten drastisch verschwinden, ergänzt BUND-Experte Baumgartner.

Bewerbungsunterlagen können online über die Webadresse www.gruene-koenigswinter.de abgerufen oder telefonisch unter Tel. 0 22 23/14 11 angefordert werden.

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