Königswinter Grünes Licht für die Bebauung am Kantering

KÖNIGSWINTER · Der Ausschuss für Planung und Umwelt hat am Mittwoch mehrere Projekte auf den Weg gebracht. Und da Ausschussvorsitzender Karl Willi Weck nicht mehr für den Rat kandidiert, verabschiedete sich der erfahrene Kommunalpolitiker von Kollegen und Verwaltung.

 So sehen die Planungen für das Gelände zwischen Königswinterer Straße und Kantering aus (oben). Dafür würde die Bauruine an der Ecke abgerissen werden.

So sehen die Planungen für das Gelände zwischen Königswinterer Straße und Kantering aus (oben). Dafür würde die Bauruine an der Ecke abgerissen werden.

Foto: Frank Homann

Das war allerdings vermutlich zu früh. Denn vor der Kommunalwahl wird es vermutlich noch eine Sondersitzung des Ausschusses geben. Grund: Weil der Planungsausschuss aufgrund der vorangegangenen Ratssondersitzung später begonnen hatte, konnte die Tagungsordnung nicht abgearbeitet werden.

Die SPD beantragte daher gestern nach eigenen Angaben mit Unterstützung aller Parteien mit Ausnahme der Freien und Linken eine Sondersitzung. Nach GA-Informationen konnte im nicht-öfffentlichen Teil das Thema FOC nicht mehr beraten werden.

  • Bebauungsplan Königswinterer Straße/Kantering in Ittenbach: Seit Jahren liegt das Grundstück an der Ecke Königswinterer Straße und Kantering in Königswinter brach. Dabei handelt es sich unter anderem um das Gelände der ehemaligen Shell-Tankstelle sowie das Gebäude einer ehemaligen Gaststätte, die mittlerweile einer Ruine gleicht. Immer wieder waren Versuche, das Grundstück zu bebauen, gescheitert.
  • Nun liegt der Stadt tatsächlich ein Bauantrag vor. Allerdings entspricht er nicht den städtebaulichen Zielen, die der Ausschuss für das Gebiet festgelegt hatte. Geplant ist ein Handels- und Dienstleistungsgebäude mit Wohnungen im Dachgeschoss. Entstehen soll ein rund 70 Meter langes Gebäude mit bis zu zweieinhalb Geschossen. Das Dachgeschoss soll als zurückgesetztes Staffelgeschoss mit Flachdach errichtet werden.
  • Das Gebäude schließt mit seinem ersten Obergeschoss direkt an das Bestandsgebäude Königswinterer Straße 303 an und reicht bis zur Einmündung des Kanterings. Im Erdgeschoss befindet sich dort eine Autodurchfahrt. Durch sie gelangt man zu 53 Stellplätzen hinter dem Haus. Die Ausfahrt erfolgt über den Kantering. Vor dem Gebäude sind rund 15 Stellplätze geplant, die über die gleiche Grundstückszufahrt erreicht werden können.
  • Die Ausfahrt erfolgt auf die Königswinterer Straße. Grundsätzlich stand die Politik dem Vorhaben positiv gegenüber, "schließlich ist es der x-te Versuch, diesen Schandfleck endlich zu beseitigen", so Franz Gasper (CDU). Allerdings müsse in die Planungen auch ein Linksabbieger in den Kantering von Oberpleis kommend eingeplant werden. Eine Forderung, der sich auch die Köwis anschließen konnten, die bei ihren Beratungen gleichfalls zu diesem Ergebnis gekommen waren.
  • Auch die SPD wollte zustimmen, für die Joachim Hirzel betonte, er könne sich nicht nur "nahtlos seinen Vorrednern anschließen"; ihm gefalle auch städtebaulich der neue Plan besser. Der Fraktion Freie und Linke (FFL) hingegen passte die Zufahrt nicht, belaste sie den direkten Nachbarn doch über Gebühr. So entschied der Ausschuss gegen die Stimme beziehungsweise bei Enthaltung der FFL die Art der Bebauung und der Zufahrt für das Bebauungsplanverfahren nicht festzusetzen. Einstimmig wurde die Prüfung eines Linksabbiegers beschlossen.
  • Sanierungsmaßnahme Oberpleis: Ebenfalls einstimmig bei der Enthaltung durch die FFL hat der Ausschuss die vorläufigen Ergebnisse aus dem Beteiligungsverfahren der städtebaulichen Sanierungsmaßnahme Oberpleis (der GA berichtete) zur Kenntnis genommen und den Gutachter gebeten, diese in die vorbereitenden Untersuchungen aufzunehmen. Zudem stellte die Verwaltung verschiedene Fördertöpfe vor, derer man sich vielleicht in diesem Zusammenhang bedienen könnte.
  • Geplantes Wohngebiet östlich der Königswinterer Straße Oberpleis: Auch hier nahm der Ausschuss die Planungen zustimmend zur Kenntnis; in der nächsten Sitzung soll der Vorhabenträger die Planungen, in die dann auch die Prüfergebnisse der Verwaltung eingearbeitet werden, vorstellen. Zudem wurde die Verwaltung mit der Entwicklung eines Gesamtkonzepts für die Umgestaltung der Königswinterer Straße, das dann auch das geplante Vorhaben integriert, beauftragt.
  • FOC: Das Thema Factory Outlet Center (FOC) wurde im öffentlichen Teil nur kurz angesprochen. Demnach gibt es seitens des Investors eine Absichtserklärung, sich an den Kosten für die notwendigen Vorbereitungsarbeiten, etwa Gutachten, zu beteiligen. Zudem sollte im nicht-öffentlichen Teil über das Thema beraten werden. Da die Zeit dazu nicht reichte, wurde nun die Sondersitzung beantragt, damit die notwendigen vorbereitenden Prüfungen auf den Weg gebracht werden können.
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