Limperichsberg in Königswinter Grünzug sorgt für Auflockerung

THOMASBERG · Sie hatten sich der Initiative "Rettet den Limperichsberg" angeschlossen. Am Samstag schauten sich Angelika Spicker-Wendt und ihr Mann Friedemann Spicker an einem Informationsstand vor dem Rewe-Markt die Pläne für den "Grünzug am Limperichsberg" an.

"Wir sind traurig, dass ein Riesenneubaugebiet aus dem Boden gestampft wird. Der Grünzug ist ein Pflästerchen auf die Wunde, aber eine tolle Sache, nachdem Tatsachen geschaffen wurden", meinte Angelika Spicker-Wendt. Auch Hans Hamburger aus Heisterbacherrott lobte die Idee und das Engagement. "Schade ist natürlich, dass überhaupt gebaut wird."

Erreicht wurde aber, dass im Bebauungsplan Limperichsberg ein schmaler Grünzug von sechs bis zehn Meter Breite berücksichtigt wurde. Das Lokale Netzwerk "Blühende Landschaft Königswinter" der AG Umwelt und Natur der Lokalen Agenda und der Bürgerverein Thomasberg initiierten das Projekt und gewannen zwei Mitstreiter. Nicht von ungefähr standen Urban Kurscheid vom Netzwerk und Bürgervereinschef Hermann-Josef Thomas sowie der Planer, Landschaftsarchitekt Pascal Manthey, vor dem Rewe-Markt. Markt-Chef Wolfgang Bock und die Firma Forster Garten- und Landschaftsbau GmbH finanzieren und erhalten das Projekt über einen Mindestzeitraum von zehn Jahren. Wolfgang Bock, der seinen Kunden lokale Produkte wie Honig anbietet, meinte: "Ich unterstütze das sehr gern. Es dient der Natur, der Nachhaltigkeit."

Was genau passiert? Der Streifen zwischen den alten Steinbrüchen Scharfenberg und Limperichsberg, wo sich früher Streuobstwiesen und satte Weiden befanden, soll ein grüner Korridor werden. "Hier soll eine regionaltypische Glatthaferwiese die Biodiversität fördern", erläuterte Planer Manthey Interessenten. Die Mahd soll nur mit Balkenmäher geschehen, um Flora und Fauna zu schonen. Einheimische Sträucher und Bäume wie die Heckenkirsche, die Berberitze, die Kornelkirsche, Hundsrose, Weißdorn und Salweide, die besonders für Bienen von Bedeutung ist, sollen dort das Bild bestimmen. Locker aufgeschichtete Reisighaufen werden als Versteck eingerichtet. An den Endpunkten sollen Basaltsteine auf einer Sandunterlage Eidechsen ein Refugium zur Eiablage bieten. Und an die Historie erinnern diese Steine auch. Auch ein Pfad gehört zu der Planung. Früher brachten Frauen und Kinder den Männern das Mittagessen in den Steinbruch. Dabei nutzten sie diesen Fußweg. Und Arbeiter aus der Umgebung kamen auf diesem Weg ebenfalls schnurstracks an ihre Arbeitsstelle.

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