Arbeiten liegen im Zeitplan Königswinterer Hallenbad kostet 11,4 Millionen Euro

Königswinter · Die Neubauten des Königswinterer Hallenbades und des benachbarten Kindergartens liegen im Zeitplan. Auch das mehrfach erhöhte Budget soll nun gehalten werden. Entscheidungen über Bad-Betreiber und Kindergartenträger stehen noch aus.

 Ungewohnte Perspektive: Der Bau des Hallenbades, hier ein Blick auf die Technikbereiche unter dem Becken, geht voran.

Ungewohnte Perspektive: Der Bau des Hallenbades, hier ein Blick auf die Technikbereiche unter dem Becken, geht voran.

Foto: Frank Homann

Die Bauarbeiten am neuen Hallenbad und der benachbarten Kindertagesstätte in Königswinter gehen mit großen Schritten voran. In der vergangenen Woche wurde im Bad bereits mit der Montage des Edelstahlbeckens begonnen. Die Stadt geht davon aus, dass es zu keiner größeren Kostensteigerung mehr kommen wird und auch der Zeitplan eingehalten werden kann. Das Hallenbad soll Ende August, die Kita Ende Juli bezugsfertig sein.

Kosten für das Bad liegen bei 11,4 Millionen Euro

Im Dezember hatte Projektsteuerer Matthias Ring dem Haupt-, Personal- und Finanzausschuss die schlechte Nachricht überbringen müssen, dass die Kosten für das Bad voraussichtlich um weitere 400.000 Euro auf knapp 11,4 Millionen Euro steigen werden. Im September 2019 hatte die Politik bereits einer Budgeterhöhung um knapp 1,3 Millionen Euro auf 10,9 Millionen Euro zustimmen müssen. Den ursprünglich kalkulierten 9,6 Millionen Euro hatte eine Machbarkeitsstudie des Architekten zugrunde gelegen. Bei der Kita erwartete Ring einen Anstieg um rund 300 000 Euro auf 3,4 Millionen Euro.

Kampfmittelräumung hat Zeit gekostet

In den 10,9 Millionen Euro für das Bad war ein Sicherheitspuffer für Unvorhergesehenes in Höhe von 452.000 Euro enthalten. Im Dezember lag man noch rund drei Prozent unter diesem Budget. Allerdings wurden noch Nachträge der Firmen erwartet. Der Projektsteuerer kam auf die erwarteten Kosten von 11,4 Millionen Euro, indem er die Nachträge bei den bereits abgeschlossenen Bauleistungen auf die noch ausstehenden übertrug. Als wesentliche Gründe nannte er die Überschreitung der vorher angenommenen Preise aufgrund der Marktlage. Eine Rolle spielte auch der länger als erwartete Einsatz des Kampfmittelräumdienstes, was dazu führte, dass der ursprüngliche Zeitplan nicht eingehalten werden konnte.

„Der Stadtverwaltung tut das besonders leid, weil wir in der Regel bei allen unseren Projekten im Budget bleiben“, sagte jetzt der Technische Dezernent Theo Krämer. Durch den erforderlichen Abriss sei es in diesem Fall jedoch zu einigen unvorhersehbaren Dingen und daraus folgenden Verzögerungen gekommen, die auch den Neubau verteuert hätten. „Da sich mit den Außenanlagen nur noch ein wesentliches Gewerk in der Ausschreibung befindet, sind die Risiken weiterer Kostenüberschreitungen aber gering“, so Krämer.

Rohbauten sind abgeschlossen

Die Frostperiode habe keine Auswirkungen auf den Zeitplan gehabt. Durch eine Bauheizung hätte weitergebaut werden können. Der Rohbau und die Fenster beider Gebäude sind inzwischen fertig. Zurzeit wird im Hallenbad der Estrich eingebaut. Zugleich werden die Gewerke der Technischen Gebäudeausrüstung ausgeführt. Der Trockenbau und die Putzarbeiten laufen. Ende März startet der Fassadenbau. In der Kita wird zurzeit die Fußbodenheizung eingebaut. Anschließend folgt der Estrich. Der Dachdecker hat seine Arbeit fast abgeschlossen. Auch hier beginnt Ende März der Fassadenbau. Anfang April wird der Aufzug eingebaut.

Die Entscheidung über den neuen Betreiber des Hallenbades soll am 22. März im Stadtrat fallen. Zuvor wird die Politik im Haupt-, Personal- und Finanzausschuss am 8. März über das Ergebnis der Ausschreibung informiert. „Es handelt sich um ein sehr komplexes Verfahren und Vertragswerk“, sagt die zuständige Dezernentin Heike Jüngling. Zu klären sei zum Beispiel die Frage, wer eventuelle Reparaturen in Zukunft übernimmt. Dabei werde die Stadt durch zwei externe Berater mit besonderer Expertise im Vergaberecht und im Bäderbetrieb unterstützt. Zu den Bewerbern kann Jüngling keine Angaben machen. Es ist jedoch kein Geheimnis, dass die Schwimmtreff gGmbH als langjähriger Betreiber von Hallen- und Freibad zu ihnen gehört. Es soll jedoch auch weitere Bewerber geben. Durch eine Entscheidung im März will man dem Betreiber die Möglichkeit geben, rechtzeitig Personal anzuwerben und den Betrieb im künftigen Hallenbad zu organisieren.

Ebenfalls im März soll nach Auskunft der Dezernentin die Entscheidung über den Träger der Kita fallen. Durch eine Panne in der Verwaltung musste die Trägerschaft neu ausgeschrieben werden. Das Christliche Jugenddorfwerk (CJD) hatte bereits den Zuschlag erhalten. Die Elterninitiative Mikado hat mit dem CJD eine Übernahmegarantie für Kinder und Mitarbeiter vereinbart. Sie will sich mit Start der Kita Hallenbad auflösen. Im ersten Anlauf hatte sich auch die Elterninitiative Kleiner Drache beworben.

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