Kosten auf 500.000 Euro gedeckelt Haus der Jugend in Oberpleis wird saniert

Oberpleis · Das Haus der Jugend in Oberpleis soll saniert werden. In den Haushalt des Jahres 2019 werden für die Maßnahme nach einem Beschluss des städtischen Bau- und Verkehrsausschusses bis zu 500.000 Euro eingestellt.

 Nicht nutzen können die Jugendlichen das Haus der Jugend in Oberpleis während der umfangreichen Renovierungsarbeiten.

Nicht nutzen können die Jugendlichen das Haus der Jugend in Oberpleis während der umfangreichen Renovierungsarbeiten.

Foto: Frank Homann

Seine Zustimmung muss nun noch der Jugendhilfeausschuss bei seiner Sitzung am kommenden Donnerstag, 16. November, geben. Nach einer Sitzungsunterbrechung am Dienstagabend im Bau- und Verkehrsausschuss schlossen sich auch die Mitglieder der Königswinterer Wählerinitiative dem Votum der Mehrheit an.

Sie waren anfangs noch der Meinung gewesen, dass es sich angesichts des Gutachtens des Sachverständigenbüros Knobloch beim Haus der Jugend um einen „wirtschaftlichen Totalschaden“ handele, so der stellvertretende Fraktionsvorsitzende Michael Ridder, und die Stadt sich daher nach geeigneten anderen Möglichkeiten der Unterbringung umsehen sollte. Das Büro hatte mögliche Gesamtkosten in einer Höhe von 708.000 Euro errechnet.

Die anderen Fraktionen sprachen sich trotz der hohen Kosten, die jetzt aber auf 500.000 Euro gedeckelt werden sollen, für eine Sanierung aus. Unterstützt wurden sie durch Gutachterin Melanie Knobloch. „Die Bausubstanz ist in gutem Zustand. Das Haus ist nicht abrissreif“, teilte sie mit. Nicht alle Maßnahmen, die das Sachverständigenbüro aufgelistet hat, sollen jedoch umgesetzt werden. Geplant ist die reine Sanierung des Bauwerks mit geschätzten Kosten von 383.000 Euro. Für Renovierungsmaßnahmen werden 70.000 Euro veranschlagt.

Andere Standorte kommen nicht in Frage

„Wir würden das Gebäude und den Standort gerne erhalten“, sagte Franz Gasper (CDU). Für einen Nutzungszeitraum von 20 bis 25 Jahren lohne sich die Investition. Jürgen Kusserow und Björn Seelbach (beide SPD) verwiesen ebenfalls auf den idealen Standort. „Jugendliche brauchen einen Rahmen, um auch mal eine Party feiern zu können, ohne mit anderen Nutzern in Konflikt zu geraten“, meinte Kusserow.

Das sei bei der Paul-Moor-Schule, die nach dem Auszug der Flüchtlinge auch ein möglicher Standort für das Haus der Jugend sein könnte, wegen der Nachbarschaftsbebauung und der geplanten späteren Nutzung durch Volkshochschule und Musikschule nicht so gegeben. „Die Jugendlichen sind über Jahrzehnte an das Haus gewöhnt. Das ist deren Haus“, so Kusserow.

Barrierefreiheit könnte Kostenrahmen sprengen

Eine einmalige Lage sieht Ridder beim Haus der Jugend allerdings nicht gegeben. „Da gibt es auch Wohnbebauung drum herum“, sagte er. Die vom Gutachter vorgeschlagenen Maßnahmen zur Barrierefreiheit des Gebäudes könnten den nun vorgesehenen Kostenrahmen von 500.000 Euro leicht sprengen. Knobloch wies darauf hin, dass die Frage der Barrierefreiheit seitens des Trägers, der Katholischen Jugendagentur Bonn, ins Spiel gebracht worden sei.

Auch für die Installation einer Photovoltaikanlage sei der Zeitpunkt günstig, da das Dach ohnehin saniert werden müsse. Beide Maßnahmen sind in dem Gutachten unter dem Punkt „Sonstiges“ aufgeführt und schlagen mit Gesamtkosten von 119.000 Kosten zu Buche. Nicht eingepreist sind auch die Kosten für eine Ausweichmöglichkeit für die Nutzer, für die die Gutachter 60.000 Euro ansetzen. So viel steht nämlich fest: Die Jugendlichen können das Haus der Jugend während der Sanierung nicht nutzen.

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