Ältestes Haus in der Altstadt Haus in Königswinter feiert 300-jähriges Bestehen

Königswinter · Früher machten hier Postkutschen Station, ein Gasthaus und später ein Casino waren hier untergebracht. Heute beherbergt es eine Galerie: Zum Jubiläum eines der ältesten Gebäude an der Hauptstraße in der Königswinterer Altstadt gibt es eine Ausstellung.

 KunstHaus 1717 300 Jahre Sven Höffer (m.) Foto: Frank Homann

KunstHaus 1717 300 Jahre Sven Höffer (m.) Foto: Frank Homann

Foto: Frank Homann

Eine neue Fahne ragt in die Königswinterer Altstadt, eine Bodenplatte muss nur noch verlegt werden. Auf beiden steht das selbe geschrieben: „300 Jahre. 1717- 2017“. Seit nunmehr 300 Jahren existiert das schmucke, rosafarbene Gebäude, in dem heute die Galerie „Kunsthaus 1717“ untergebracht ist, in der Königswinterer Altstadt.

Und dieser Geburtstag will gefeiert werden: Neben Bodenplatte und Fahne, die auf das Jubiläum hinweisen, waren auch zahlreiche Gäste bei der Vernissage zugegen, zu der Tony-Briand Child und seine Ehefrau Heike eingeladen hatten.

„Man entwickelt eine ganz besondere Beziehung zu dem Haus“, erklärt Heike Child am Rande der Jubiläumsfeier. Sie und ihr Mann hatten das Haus von ihren Eltern übernommen und nutzen das Erdgeschoss seit vier Jahren für ihre Galerie. Dass das altehrwürdige Gebäude in bestem Zustand und eines der Schmuckstücke der Altstadt ist, kann sich das Ehepaar auch auf die Fahne schreiben.

Vor der Eröffnung der Galerie sanierten die beiden aufwendig das Haus, brachten Dach und Fassade in Schuss und legten auch die ursprüngliche Bruchsteinmauer sehenswert frei. „Wir stecken viel rein, bekommen aber auch viel wieder zurück“, so Heike Child. Gemeint ist damit Lebensqualität, aber auch ein ansehnlicher Galerieraum dort, wo früher noch Postkutschen Station machten, ein Gasthaus auswärtige Besucher bewirtete und Casino-Tische standen.

Denn in den 300 Jahren des Bestehens erlebte das Haus eine Vielzahl an Verwendungszwecken: Reformhaus, Weinkeller, Haushalts- und Eisenwarengeschäft – die Galerie steht am Ende einer langen Liste. Im Mittelpunkt der Geburtstagsfeier stand dann aber neben der Geschichte des Hauses die Eröffnung der neuen Ausstellung. Dabei fiel ein gigantisches Großstadtpanorama von Köln direkt ins Auge. „Motive der Kölner Südstadt“ hat Künstler Sven Höffer seine Werke übertitelt.

Von Hause aus Zeichner für die Filmindustrie – er hat etwa an den Zeichentrickverfilmungen von Asterix, Momo oder Werner mitgearbeitet – ist ihm die bei den Bildern verwandte „digitale Freihandzeichnung“ vertraut. Neben der Arbeit habe er angefangen, mit der Kölner Südstadt seine Nachbarschaft aus der Vogelperspektive zu skizzieren. Dann sei das Bild zu groß gewesen, um es beiseite zu legen. Bis zur Fertigstellung der monumentalen Kartographie im Comic-Stil dauerte es sechs Jahre. Das fertige Werk hängt in verschiedenen Ausschnitten in der Galerie.

Daneben sind zwei Fotoreihen von Tony-Briand Child ausgestellt. Die stimmungsvollen Fotografien der Ausstellung „Rheinland pur“ warten mit unverwechselbaren Lokalmotiven auf, in seiner zweiten Fotoreihe stellt er „Schottlands Spiel zwischen Natur und Architektur“ in den Mittelpunkt. „Man braucht einen Blick für einmalige Momente. Man kann nicht einfach hingehen und dann macht man mal das Bild“, sagt Child. Es stecke viel Arbeit und ein gut geschultes Auge hinter den Bildern.

Geöffnet ist montags von 16 bis 18 Uhr, donnerstags und freitags von 16 bis 18 Uhr sowie samstags und sonntags von 13 bis 17 Uhr und nach Vereinbarung unter 0171/3774747.

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