Wieder stark dabei Haus Schlesien sieht die Krise an sich vorüberziehen

Heisterbacherrott · Die Leitung meldet solide wirtschaftliche Zahlen und plant für das Frühjahr eine Käthe-Kruse-Ausstellung. Mit Elan, Zuversicht und einigen ambitionierten Vorhaben ist das Haus Schlesien in das neue Jahr gestartet. Anlass dazu, so ließen die Verantwortlichen jetzt wissen, böten sowohl die wirtschaftlichen Daten des abgelaufenen Jahres als auch die Besucher-Resonanz auf das museale und kulturelle Programm, welche die Begegnungsstätte in Heisterbacherrott erfahren

"Mit viel Mühe haben wir das Haus wirtschaftlich auf Kurs gebracht", sagte Haus-Schlesien-Präsident Reinhard Blaschke. Eine These, die Geschäftsführer Heinz Stirken sodann anhand von Zahlen zu unterfüttern wusste. 1 300 Mitglieder habe der Verein Haus Schlesien, eine Herausforderung bestehe angesichts des demographischen Wandels darin, diesen Stand zu halten. Rückläufig waren 2009 die Besucherzahlen im Museum, die laut Museumsleiterin Nicola Remig um 1 000 auf 8 000 sanken. Nicht eingerechnet sind hierbei alle Gäste, welche bei den Sonderveranstaltungen und zahlreichen privaten Festivitäten weilten. Von Letzteren gab es im vergangenen Jahr immerhin 828 - ein Beleg dafür, dass das Haus Schlesien eben nicht nur Kulturzentrum und Museum, sondern auch als Hotel- und Gastronomiebetrieb ein ernst zu nehmender Faktor in der mittelständischen Wirtschaft Königswinters ist. "2009 war für uns kein Krisenjahr", so Reinhard Blaschke. Umsatz und Zahl der Übernachtungsgäste konnten entgegen dem allgemeinen Trend leicht gesteigert werden.

Absolute Umsatzzahlen nannte die Leitung nicht, berichtete hingegen von einer für das Haus erfreulichen Bewertung durch den Deutschen Hotel- und Gaststättenverband (Dehoga), welcher für das Haus Schlesien über den Durchschnittswerten für die Region gelegen habe. Die Zimmer waren 2009 zu 50 Prozent ausgelastet. 32 festangestellte Mitarbeiter, darunter elf Auszubildende, werden von 26 ehrenamtlichen Kräften unterstützt. Auch im kommenden Ausbildungsjahr will das Haus Schlesien wieder Restaurantfachleute, Hotelfachleute und Köche ausbilden. Zudem sind im Museum immer wieder Praktikanten willkommen, deren Nachfrage laut Nicola Remig zuletzt merklich nachließ. Remigs Erklärung: "Die neuen Studienordnungen mit Bachelor- und Master-Zweigen lässt den jungen Leuten offenbar immer weniger Freiräume für freiwilliges Engagement gemäß ihrer Interessen. Auf Eis gelegt hat die Leitung von Haus Schlesien übrigens vorerst die Pläne, einen Teil des Grundstücks zu verkaufen und darauf ein Seniorenheim bauen zu lassen.

"Zum einen haben die Verhandlungen mit mehreren Investoren nicht zu einer Einigung geführt. Zum anderen verspüren wir eben auch nicht mehr den wirtschaftlichen Druck wie noch vor wenigen Jahren", so Blaschke.

Ins Haus steht der Einrichtung möglicherweise ein Großauftrag des Kulturbeauftragten der Bundesregierung: Hier geht es um eine Beratung der über ganz Deutschland verstreuten Heimatsammlungen.

Inhaltlich, so Nicola Remig, soll das Jahr geprägt sein von der Kooperation zu Breslau und anderen schlesischen Städten. Sie soll sich in einer Veranstaltungsreihe niederschlagen. Weitere Höhepunkte sind ab 7. Februar eine Käthe-Kruse-Ausstellung, eine Porzellan-Schau und Bildungsreisen zum Thema Zisterzienser.

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