Ausstellung in Königswinter Heile Miniaturwelten

KÖNIGSWINTER · Fünf Künstler zeigen im Kunstforum Palastweiher unter dem Motto „Taufrisch“ ihre ganz unterschiedlichen Werke.

 Faszinierend sind die Miniaturwelten von Ingrid Klein.

Faszinierend sind die Miniaturwelten von Ingrid Klein.

Foto: Frank Homann

Zum Auftakt des Ausstellungsjahres öffnete das Kunstforum Palastweiher am Wochenende seine Türen. Unter dem Themenschwerpunkt „Taufrisch“ stellten die Künstler Tobias Buß, Ingrid Klein, Lilian Szokody, Christine Theile und Barbara Gabriella Renzi ihre Werke aus.

Neben Malerei, Fotografie und Zeichnungen gab es auch Miniaturwelten zu bestaunen. Der Ausverkauf eines Spielwarengeschäfts animierte Künstlerin Ingrid Klein dazu, Modelleisenbahn-Figuren in Porzellangefäße zu setzen, um Szenen des Alltags nachzustellen. Unter dem Titel „Der See. Der Fisch. Und ich.“ wartet ein Angler seelenruhig in einem Boot sitzend auf den großen Fang. „Ich beschäftige mich in der Kunst gerne mit Menschen, nun aber in einer anderen Dimension“, erläutert Klein.

Die Künstlerin ist für ihre Gemälde mit Tempera und Wachs bekannt. Als Motive dienen alte, schwarz-weiße Familienfotos, die Klein in ihren Werken praktisch nach eigener Vorstellung nachcoloriert.

Kritik am globalen Umweltverständnis übt Christine Theile mit ihren Ölgemälden auf riesigen Leinwänden. „Fukushima im Frühling“ zeigt die Zerstörungswucht des japanischen Atomreaktors und deren Auswirkungen auf die Natur. Sie fertigte das Bild als Reaktion auf das Festhalten Japans an der Kernenergie an. „Es gibt Leute, die schreiben Leserbriefe. Ich hingegen male Bilder“, beschreibt Theile ihre Intention. „Menschen, die die Ausstellung besuchen, können das Bild nicht einfach wegzappen wie beim Fernsehbild, sondern sie sehen das Gemälde, machen sich Gedanken darüber und kommen miteinander ins Gespräch“, hofft die Künstlerin. Ihre Werke werden in den kommenden Tagen auch in Belgien ausgestellt.

Nicht nur thematisch mit weniger Schärfe arbeitet Fotografin Lilian Szokody. Sie spielt mit der Unschärfe von Fotokameras und zaubert aus einfachen, bunten Glaskugeln auf der Kameralinse vogelähnliche Kreaturen.

Bodenständiger liebt es Tobias Buß. In seiner Lieblingsstadt Barcelona geht er nie ohne Pinsel und Farbe aus dem Haus. Seine bunten Aquarelle bilden die Menschen der katalanischen Hauptstadt ab. Ob beim Besuch in der Tapas-Bar oder gar gelangweilt auf dem Sofa vor einem aufgeklappten Laptop sitzend – Buß' Bilder sind Momentaufnahmen.

Viele bewegende Momente hat die italienische Gastkünstlerin Barbara Gabriella Renzi während ihrer Zeit in Belfast erlebt. Die Eindrücke aus der nordirischen Hauptstadt verarbeitete sie mit abstrakten Acrylbildern und Drucken.

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