Festversammlung in Königswinter Helga Schneider-Jansen und Mike Weiser mit dem Bürgermeisterorden ausgezeichnet

KÖNIGSWINTER · Karnevalisten in allen Farben, Prinzenfedern, Zepter, Orden: Im Haus Bachem gab sich die jecke Familich aus Königswinter ein Stelldichein. Und am Schluss dieser Festversammlung hatten zwei von ihnen noch ganz besondere Orden "am Hals": den Bürgermeisterorden der Stadt Königswinter.

 Verdiente Karnevalisten: Peter Wirtz verlieh Helga Schneider-Jansen (Mitte) und Mike Weiser den Bürgermeisterorden.

Verdiente Karnevalisten: Peter Wirtz verlieh Helga Schneider-Jansen (Mitte) und Mike Weiser den Bürgermeisterorden.

Foto: Frank Homann

"Eigentlich hat fast jeder hier diese Auszeichnung verdient", sagte Wirtz. "Sich für das Brauchtum einzusetzen, hat einen Wert, der gar nicht hoch genug geschätzt werden kann."

Bei Ordensträgerin Nummer eins machte Peter Wirtz es spannend. "Sie arbeitete in einem Stadtteil von Königswinter, der 1173 erstmals erwähnt wurde und zum Kirchspiel Stieldorf gehört." Alles klar: Das musste Vinxel sein. Und Wirtz hatte noch viel Lob parat: "Sie war bereits zweimal Prinzessin und gehörte mehrmals zur Tollitäten-Begleitung. Heute stellt sie für betagte Bürger oftmals den einzigen Kontakt zur Außenwelt dar."

Und die Auflösung der Personalie: Helga Schneider-Jansen, die Präsidentin des Damenkomitees "De Dilledöppche" aus Veußel. Wirtz: "Liebe Helga, ich hoffe, Du trägst den Orden mit Freude." Nummer zwei war mit 21 Jahren der jüngste Fleischermeister Deutschlands, hatte einen Schlachtbetrieb in Hersel und ist seit einigen Jahren im Immobiliengeschäft tätig.

Wem das zur Identifizierung noch nicht reichte: Er übernahm 2000 den Vereinsvorsitz seiner Gesellschaft, der Großen Königswinterer Karnevalsgesellschaft (GKKG) von 1860, und führte sie mit großem Einsatz schuldenfrei ins 150-jährige Jubiläum. Deren ehemaligen Geschäftsführer und Ersten Vorsitzenden, Mike Weiser, zeichnete der Bürgermeister nun ebenfalls mit seinem Dankorden aus.

"Lieber Mike, Du hast Dir den Orden mehr als verdient", lobte Bürgermeister Wirtz auch diesen Karnevalisten, der mittlerweile im GKKG-Senat eher im Hintergrund wirkt. Mit Alaafs feierten die Karnevalisten die diesmal Auserwählten. "Ich war schon oft hier, hätte aber nie geglaubt, dass ich selbst einmal den Orden bekommen würde", sagte Helga Schneider-Jansen. Sie bedankte sich bei "ihren" Dilledöppche und der KG Vinxel, aber auch bei ihrer Familie.

"Während des Karnevals war ich kaum zu Hause, dann fanden meine drei Kinder im Kühlschrank eine dicke Fleischwurst und ein halbes Rad Gouda. Aber für den Erhalt des Brauchtums müssen wir arbeiten, das ist unser Ziel." Mike Weiser erinnerte sich in seinen Dankesworten an den eher zufälligen Beginn seiner karnevalistischen Karriere, die nach dem Besuch einer Herrensitzung begann.

"Ich war begeistert und wurde Mitglied." Und: "Der Verein stand finanziell nicht gut da. Unser Ziel war es, bis zum 150-jährigen Jubiläum die Gesellschaft auf gesunde Füße zu stellen. Dank Euch allen, ohne Euch wäre ich jetzt nicht hier", so Weiser. Und auch seiner Familie zollte er Dank für die Unterstützung.

Die Karnevalisten applaudierten den beiden neuen Ordensträgern im Takt. Und die Garde der GKKG tanzte - sie wurde gegründet, als Mike Weiser Vorsitzender war. In ihr tanzen mittlerweile bereits zwei Enkelinnen des Ordensträgers.

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