Neuer Förster für Siebengebirgswald Herzenswunsch geht für Marc Redemann in Erfüllung

Siebengebirge · Förster Marc Redemann ist für den 840 Hektar großen Wald des Verschönerungsvereins für das Siebengebirge verantwortlich. Er folgt auf Florian Haufler.

 Neues Aufgabengebiet: Stephan Schütte (l.) vom Regionalforstamt und Förster Marc Redemann umreißen auf Karten den VVS-Wald.

Neues Aufgabengebiet: Stephan Schütte (l.) vom Regionalforstamt und Förster Marc Redemann umreißen auf Karten den VVS-Wald.

Foto: Frank Homann

Als im Dezember 2012 der damals erst 25-jährige Florian Haufler neuer Förster für den Siebengebirgswald wurde, der sich im Eigentum des Verschönerungsvereins (VVS) befindet, hatte Marc Redemann bereits mit dem Gedanken gespielt, sich ebenfalls auf die Stelle zu bewerben. Er tat es damals nicht, musste seine Entscheidung aber nicht allzu lange bereuen. Weil der junge Haufler nach Höherem strebt und sein Forstwirtschaftsstudium in Göttingen mit dem Master veredeln möchte, wurde der Job jetzt erneut ausgeschrieben.

Dieses Mal zögerte Redemann nicht. Unter acht Bewerbern, unter ihnen auch eine Frau, fiel die Wahl dann tatsächlich auf ihn. Für den Förster, der die vergangenen acht Jahre das Forstrevier Windeck leitete, geht damit „ein Herzenswunsch“ in Erfüllung. Schließlich hat er sein Herz an das Siebengebirge verloren. „Ich bin dort immer schon gewandert. Die Landschaft ist wunderschön“, sagte er bei seiner Vorstellung im Forsthaus Lohrberg.

„Wir haben mit Redemann jemanden, der eine längerfristige Perspektive bietet, weil er in einem gesetzteren Alter und in einer anderen Lebenssituation ist als Haufler“, freute sich der VVS-Vorsitzende Hans Peter Lindlar. Positiv sei auch, dass man so schnell jemanden gefunden habe, der das Siebengebirge kenne und dort keine Anlaufschwierigkeiten haben werde. Der 37-Jährige, Vater von zwei Kindern im Alter von einem und drei Jahren, ist ab sofort für 525 Hektar Wildnisgebiet und 215 Hektar naturnah bewirtschafteten Wald des VVS zuständig.

Noch wichtiger als die Schönheit des Siebengebirges sind für ihn die naturschutzfachlichen Dinge, die ihn dort erwarten, und die Umweltbildung, mit der er künftig einen Teil seiner Arbeitszeit verbringen wird. So steht es im sechs Jahre alten Wildnisvertrag des VVS mit dem Landesbetrieb Wald und Holz, der vor Ort durch das Regionalforstamt Rhein-Sieg-Erft vertreten wird, das auch Redemanns Dienstherr ist. 50 Prozent seiner Zeit soll der Stelleninhaber der Öffentlichkeit und besonders Jugendlichen den Sinn und Zweck des Wildnisgebietes vermitteln. „Es gibt nichts Besseres als eine Führung durch den Wald“, sagte Redemann, der sich auf diese Aufgabe besonders freut.

Der Förster hat seinen Beruf wirklich von der Pike auf erlernt. Bei seinem Zivildienst in einer Biologischen Station, wo er sich bereits mit Umweltbildung beschäftigte, entdeckte er seinen Kindheitswunsch wieder, Förster zu werden. Nach der Lehre zum Forstwirt studierte er in Göttingen Forstwirtschaft mit dem Abschluss als Diplom-Ingenieur. Sein Anwärterjahr absolvierte er beim Forstamt Bonn. Im Forstamt Windeck war er seit dem Jahr 2007 für die Privatwaldbetreuung von insgesamt 750 Waldbesitzern zuständig.

Auch in einem Wildnisgebiet, in dem ja die Natur nach und nach die Oberhand gewinnt und auf Eingriffe des Menschen weitgehend verzichtet werden soll, sei der Förster keineswegs beschäftigungslos, versichert Redemann. „In der derzeitigen Entwicklungsphase gibt es nicht viel weniger Arbeit. Dafür stellen sich Fragen der Verkehrssicherung in stärkerem Maße“, sagt er. Im Laufe der Zeit werde die Arbeit aber in der Tat weniger.

Redemann soll ein Büro in einem neuen Anbau am Forsthaus Stöckerhof erhalten. Privat sucht er mit seiner Frau nach einer Wohnung in der Nähe seines neuen Arbeitsplatzes, um nicht mehr täglich aus der Nähe von Nümbrecht ins Siebengebirge anreisen zu müssen.

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