Wavewinder in der Vox-Show Kein Deal für Königswinterer in der „Höhle der Löwen“

Bonn · Der Friseurmeister und Hairstylist Milko Grieger hat in der „Höhle der Löwen“ den Wavewinder, ein Produkt für dauerhaft gewelltes Haar, vorgestellt. Doch einen Deal gab es nicht. Woran lag es? Und wie bewertet der Königswinterer den Auftritt?

Milko Grieger führt in der „Höhle der Löwen" den Wavewinder vor. Einen Deal hat er jedoch nicht bekommen.

Milko Grieger führt in der „Höhle der Löwen" den Wavewinder vor. Einen Deal hat er jedoch nicht bekommen.

Foto: TVNOW / Bernd-Michael Maurer

Am Ende hat es für Milko Grieger nicht gereicht. Trotz vieler lobender Worte und Komplimente der Investoren hat der Friseurmeister und Hairstylist, der einen Salon in Königswinter-Oberpleis betreibt, keinen Deal in der Gründer-Show „Die Höhle der Löwen“ bekommen. Dort hatte er am Montagabend den Wavewinder vorgestellt: ein Produkt, mit dem Haare dauerhaft natürlich gewellt bleiben. Für 150.000 Euro bot er 15 Prozent seiner Firmenanteile, um im Marketing und Vertrieb unterstützt zu werden. Doch kein Löwe griff zu.

Enttäuscht ist der 33-Jährige aber nicht. „Es ist nicht schlimm, dass ich keinen Deal bekommen hab“, sagte Grieger im GA-Gespräch und ergänzt: „Es war eine tolle Erfahrung, vor den Leuten dort zu stehen.“ Carsten Maschmeyer, Georg Kofler, Dagmar Wöhrl, Nico Rosberg und Ralf Dümmel waren die Löwen in der Folge und hörten sich zunächst die Geschichte und die Idee des Friseurs an.

Grieger arbeitete eine Zeit lang als Hairstylist für große Modemagazine oder auf Fashionweeks. Dort, aber auch in seinem eigenen Salon in Oberpleis, hätten die Kunden und Auftraggeber immer wieder den Wunsch nach natürlich gewelltem Haar geäußert. Mit Lockenstab, Glätteisen und Haarwickler zauberte er den Kunden den gewünschten Look. Das Problem: „Das hat immer nur bis zur nächsten Haarwäsche gehalten“, sagte Grieger. Seitdem ein Deutscher 1907 das System der Dauerwelle erfunden hat, habe sich das Werkzeug nicht weiterentwickelt.

Vor neun Jahren kam ihm daher die Idee, ein Produkt zu entwickeln. Er erfand den Wavewinder und brachte ihn im Herbst 2019 auf den Markt. Der Friseur legt die nassen Haarsträhnen entsprechend der Form dort hinein und fügt noch eine Dauerwellenflüssigkeit und ein Fixiermittel hinzu, erklärte Grieger. Drei bis vier Monate soll der Look halten, und kann nach dem Friseurbesuch immer nach Belieben wieder hergestellt werden.

Entwicklung des Wavewinder kostete 150.000 Euro

„Das fühlt sich ganz leicht an, das ist ja gar nichts“, meinte Kofler, als er das Plastikprodukt in seinen Händen hält, und fragte nach möglichen Schäden für die Haare. Die konnte Grieger aber ausschließen. Knapp 400 Euro kostet ein Set aus 48 Wavewindern und 24 Clips, um die Waverwinder zu verbinden - und das bei Produktionskosten für ein Set von knapp zwölf Euro. Grieger begründete den Preis mit Kosten in Höhe von 150.000 Euro für die Entwicklung des Produkts.

„Ich hätte mir gewünscht, dass man mir unter die Arme greift“, sagte der Friseur im GA-Gespräch. Er könne aber verstehen, warum kein Deal zustande gekommen ist. „Es hätte keiner zu 100 Prozent gepasst“, meinte der 33-Jährige mit Blick auf die Schwerpunkte der Löwen. Die Expertisen lägen woanders. „Sie wussten nicht, wie sie mir helfen konnten.“

Wavewinder wird nur an Friseure verkauft

Ein Grund: Grieger verkauft das Produkt, auf das er ein Patent hat, nur an Friseure, also ein Peer-to-Peer-Geschäft. „Bei aller Sympathie: Ich wünsche ihnen, dass sie die Geschichte der Dauerwelle neu schreiben. Aber ich kann sie da nicht begleiten: Wir machen kein Peer-to-Peer-Business“, sagte Kofler. Dümmel nannte einen ähnlichen Grund für seinen Ausstieg: „Das ist nicht mein Investorenmodell“. Dümmel sprach dem 33-Jährigen ein Kompliment für den „neuen Style, den du ermöglichst“, aus. Wöhrl befüchtete, dass es nicht ganz einfach sein wird, das Produkt zu vertreiben. „Ich glaube nicht, dass es ein Produkt ist, von dem jeder Friseurladen sagt, dass müsste ich in meinem Sortiment haben“, sagte sie und stieg aus.

Lob, aber auch kein Deal, bekam Grieger von Rosberg. „Es ist wirklich stark, was du gemacht hast. Da gibt es nichts auszusetzen. Das ist schon echt beeindruckend“, sagte er, um dann aber anzufügen: „Das ist nicht mein Thema“. Der frühere Rennfahrer will nach eigenen Worten in Nachhaltigkeit investieren. Auch Maschmeyer, der den Wavewinder eine „tolle Idee“ nannte, sprach das Thema nicht an. „Ich möchte eigentlich nicht in Beauty-Produkte investieren, da kann ich nicht viel helfen“, sagte er, wünschte dem Königswinterer aber viel Erfolg.

Bevor Grieger die Bühne verließ, gab ihm Rosberg noch mit auf den Weg, „die ganzen positiven Kommentare“ mitzunehmen. Das hat Grieger gemacht. „Ich habe kein negatives Feedback bekommen und habe mich super wohl gefühlt“, sagte er dem GA. Die Nervosität, die er vor dem Auftritt hatte, habe sich schnell gelegt. „Man blendet die Kameras aus“, sagte Grieger. Mittlerweile hat er sein Geschäft ausgebaut und vertreibt den Wavewinder nicht nur in Deutschland, sondern auch nach Österreich und in die Schweiz. Der Vertrieb in die Niederlande und nach Irland sollen zeitnah folgen. Abschließend sagte er über die Show: „Es ist ein toller Erfolg, wenn man die Chance bekommt, ausgestrahlt zu werden.“

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