Frauen in Führungspositionen Hoher Anteil im Sozial- und Erziehungsdienst

KÖNIGSWINTER · Auch wenn mit Heike Jüngling erstmalig eine Dezernentenstelle durch eine Frau besetzt worden ist, sind Mitarbeiterinnen in Führungspositionen in der Königswinterer Stadtverwaltung immer noch die Ausnahme. Bei der Stellenbesetzung in den verschiedenen Laufbahnen gibt es immer noch deutliche Unterschiede zwischen Männern und Frauen.

 Erste Dezernentin: Heike Jüngling.

Erste Dezernentin: Heike Jüngling.

Foto: Homann

Während im Höheren Dienst der Beamten sieben von elf Mitarbeitern Männer sind, stehen im Gehobenen Dienst 20 Männern 20 Frauen gegenüber. Im Mittleren Dienst beträgt die Frauenquote hingegen fast 87 Prozent. Dort arbeiten 20 Frauen, davon 15 in Teilzeit, und nur drei Männer.

Das geht aus dem Frauenförderplan der Gleichstellungsbeauftragten Frauke Fischer für die Jahre 2010 bis 2012 hervor. Sie hat die 365 Beschäftigten in der Verwaltung, von denen am Stichtag 1. Januar 2013 knapp 47 Prozent weiblich waren, genauer unter die Lupe genommen. Bei den Tarifbeschäftigten sind im Höheren Dienst vier von zehn Beschäftigten Frauen.

Im Gehobenen Dienst liegt der Anteil bei 41 Prozent (22 von 53), im Mittleren Dienst bei 43 Prozent (78 von 180) und im Einfachen Dienst bei 33 Prozent (10 von 30). Auffallend ist der hohe Anteil von Frauen im Sozial- und Erziehungsdienst. Von 18 Beschäftigten sind hier 13 weiblich. "Diesem gilt in Zukunft ein besonderes Augenmerk - im Sinne der Männerquote -, um der zu betreuenden Klientel und den ratsuchenden Eltern adäquate Berater zur Seite zu stellen", heißt es in Fischers Bericht für den Stadtrat.

Positiv hebt die Gleichstellungsbeauftragte hervor, dass durch Heike Jüngling erstmalig eine Dezernentenstelle mit einer Frau besetzt wurde, so dass der Frauenanteil auf Dezernatsebene zurzeit 50 Prozent beträgt. Auch auf der zweiten Führungsebene, der Servicebereichsleitung, liegt der Frauenanteil bei 60 Prozent. Auf der höheren Ebene der Geschäfts- und Stabsstellenleitungen finden sich jedoch nur 29 Prozent Frauen, ein Rückgang gegenüber dem Jahr 2011 um sechs Prozent.

"In der Personalentwicklung gilt es, den Fokus der Frauenförderung darauf zu richten, Frauen gezielt auf Führungsaufgaben vorzubereiten", stellt Fischer fest. Das Interesse und die hohe Teilnahme von Frauen an der Fort- und Weiterbildung sowie die paritätische Besetzung bei der Nachwuchsführungskräfteschulung seien klare Zeichen der hohen Motivation von Frauen, sich für ihr berufliches Fortkommen zu engagieren.

Auch das gute Abschneiden der Frauen im Bereich der leistungsbezogenen Bezahlung mit fast 87 Prozent bestätige die Kompetenz und Leistungsbereitschaft des weiblichen Geschlechts. Es obliege, so Fischer, zukünftig auch dem Stadtrat, in seiner Entscheidungsfunktion hinsichtlich Stellenbesetzungen besondere Mitverantwortung zu tragen, um den Frauenanteil in den Führungspositionen zu erhöhen.

Fischer stellt auch fest, dass Teilzeitbeschäftigung - oft auf Grund von Kinderbetreuung oder der Pflege von Angehörigen - immer noch in erster Linie als Los der Frauen gesehen werde. Fast 89 Prozent dieser Beschäftigungsverhältnisse werden von weiblichen Mitarbeitern ausgeübt.

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