Ballettaufführungen in Oberpleis Hommage an den Tanz

OBERPLEIS · Mehr als 200 Ballettschülerinnen der Musikschule Königswinter zeigten in Oberpleis ihr Können und nahmen die Zuschauer mit auf eine faszinierende Reise in die Welt des Tanzes.

 Anmut und Grazie bis in die Fingerspitzen: Die Ballettschülerinnen zeigten in Oberpleis ihr Können.

Anmut und Grazie bis in die Fingerspitzen: Die Ballettschülerinnen zeigten in Oberpleis ihr Können.

Foto: Frank Homann

Einmal in einem weißen Tutu auf der Bühne stehen und zu Tschaikowskys „Schwanensee“ hoch auf den Zehenspitzen über das Tanzparkett schweben – welches Mädchen träumt nicht davon? Doch der Weg von der kleinen Ballettelevin bis zur Primaballerina ist lang und hart.

Wie solch ein tänzerischer Werdegang aussieht, und wie viel Freude es gleichzeitig bereitet, sich dem Tanz hinzugeben, davon konnten sich die Zuschauer bei den Ballettaufführungen „Zu Ehren des Tanzes“ in der Aula des Schulzentrums in Oberpleis ein Bild machen. Eingeladen zu der faszinierenden Reise in die Welt des Tanzes – die zugleich eine Hommage an den Tanz war – hatte die Ballettabteilung der Musikschule Königswinter.

Mehr als 200 Schülerinnen aus den Ballettgruppen in Oberpleis und Oberdollendorf hatten ihre Darbietungen in monatelanger Arbeit gemeinsam mit den Ballettlehrerinnen Vera Pöttker, Silke Rau und Ava Kern einstudiert. Dabei hatten selbst die jüngsten Eleven am eigenen Leib erlebt, welch Einsatz, Ausdauer und Fleiß erforderlich sind, um im Rampenlicht zu brillieren – sogar in den Herbstferien und an manchen Sonntagen wurde zusätzlich trainiert. Auch bei den drei Stunden dauernden Generalproben war vor allem für die Allerkleinsten „Durchhalten“ angesagt.

Der Lohn für die große Mühe war der begeisterte Applaus des Publikums. Hunderte Zuschauer hatten sich mit auf die tänzerische Reise begeben und dabei zunächst im antiken Griechenland die Musen auf dem heiligen Berg Parnassos besucht. Die sieben Beschützerinnen der Künste und Wissenschaften, allen voran Terpsichore – die Muse des Tanzes – führten zur Musik von Jules Massenet eindrucksvoll vor, wie wunderschön klassischer Spitzentanz aussehen kann.

Während des rund zweistündigen Programms begleiteten die Zuschauer dann die jüngsten Ballettkinder bei ihrem ersten Tag an der Ballettschule, verfolgten Übungen an der Stange bis hin zur hohen Kunst des Spitzentanzes. Mit jeder Darbietung wurden die Bilder vollkommener, die Schritte anspruchsvoller, die Choreographien schwieriger – und dies nicht nur im klassischen Ballett. Die Welt des Tanzes ist groß und historische Tänze, wie zum Beispiel die Pavane – ein Schreittanz, der im 16. und 17. Jahrhundert angesagt war – gehören ebenso dazu wie ein volkstümlicher Holzschuhtanz, Rock’n Roll, Modern Ballett, Jazz Dance oder Hip Hop.

Allerliebst anzusehen war die deutsche Polka, die der jüngste Ballettnachwuchs in zünftigen Mini-Lederhosen mit Hütchen auf dem Kopf, beziehungsweise im blau-weiß karierten Dirndl und Spitzenblüschen auf die Bühne zauberte. Mächtig nervös waren die kleinen Schneeflöckchen, die in glitzernden Tutus zum allerersten Mal über die Bühne schwebten – und diese am liebsten gar nicht mehr verlassen hätten.

Auch Ida Linden, Julia Dobberschütz, Marie-Caroline Hilbertz, Aneta Solscheid und Sara Katharina Schlömer hatten der Aufführung besonders entgegengefiebert: Sie traten erstmals als Einzelsolistinnen auf. Gleiches galt für Elena Hornberger, Maja Biegel und Lotta Langner, die unter Leitung von Silke Rau ein Duett einstudiert hatten. Eine weitere Premiere gab es mit dem „Grand Valse“: 22 Tänzerinnen trugen eigens hierfür neu angefertigte Kostüme und einen aufwendigen, von Elena Kammler mit viel Liebe gestalteten Kopfschmuck.

Mit dem Schulabschluss endet in der Regel die Karriere der Tänzer an der Musikschule. Seit Februar bietet die Ballettabteilung jedoch auch eine Modern Ballettgruppe für Erwachsene an. Ava Kern hatte für ihre Gruppe eine eindrucksvolle Choreographie zum Song „In this shirt“ erarbeitet, die am Wochenende „uraufgeführt“ wurde und viel Applaus erntete.

Eine besondere Überraschung gab es für die Leiterin der Ballettabteilung, Vera Pöttker: Rebecca Maasbüll, ihre langjährige Schülerin, hatte auf eigene Faust das Solo „Kitri“ aus Don Quichotte einstudiert und zu Hause unzählige Stunden geprobt, um den Tanz bei der Aufführung zeigen zu können.

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