Rauchverbot in der Mehrzweckhalle in Heisterbacherrott HSG sagt alle Karnevalsveranstaltungen ab

Heisterbacherrott · Die HSG Siebengebirge-Thomasberg hat alle Karnevalsveranstaltungen in der Mehrzweckhalle der Stenzelbergschule in diesem Jahr abgesagt. "Wir haben schweren Herzens beschlossen, es nicht mehr zu machen", sagte der HSG-Vorsitzende Christian Keppler dem General-Anzeiger auf Nachfrage.

 Auf eine letzte Zigarette: Georg "Schorsch" Moitzfeld (links) und Christian Keppler geben auf.

Auf eine letzte Zigarette: Georg "Schorsch" Moitzfeld (links) und Christian Keppler geben auf.

Foto: Frank Homann

Ausschlaggebend war die Entscheidung des städtischen Schulausschlusses, der kürzlich seinen Beschluss bestätigt hatte, dass in Königswinter bei Brauchtumsveranstaltungen generell nicht mehr geraucht werden darf. Ab dem 1. Mai 2013 gilt in NRW ein generelles Rauchverbot. Bis dahin ist das Rauchen als Ausnahmegenehmigung noch zulässig.

Angesichts der erwarteten Folgen aus dem Rauchverbot glaubt der Verein, die drei Veranstaltungen nicht mehr "stemmen" zu können. Das größte Problem sieht Keppler beim Lärmschutz, weil die Halle an ein Wohngebiet grenzt und für die Raucher im Außenbereich ein Zelt aufgestellt werde müsste.

"Nach dem Gesetz darf von Freitag auf Samstag und von Rosenmontag auf Veilchendienstag nur bis 24 Uhr und von Karnevalssamstag auf Karnevalssonntag nur bis 1 Uhr draußen gefeiert werden. Wenn aber 200 unserer Besucher sich draußen aufhalten, ist das mit Lärm verbunden", so Keppler. Für das Zelt würde außerdem zusätzliches Personal, unter anderem drei Sicherheitskräfte, benötigt.

Dazu kämen hohe Materialkosten. "Das rechnet sich dann nicht mehr für uns", sagt Keppler. Mit den Erlösen der Oberstufenparty am Freitag, dem traditionsreichen Zirkusball am Karnevalssamstag und der Party nach dem Rosenmontagszug finanzierte die HSG bisher ihre Jugendarbeit.

"Der Montag tut mir am meisten weh, weil das nach dem Zug ein echtes Familienfest war", so der Vorsitzende. Die längste Tradition hatte allerdings der Zirkusball, der insgesamt mehr als 30 Mal stattfand; in den ersten Jahren im Saal Lichtenberg, später im Gut Buschhof und nun seit geraumer Zeit in der Mehrzweckhalle, die eigens mit einer Absauganlage ausgestattet wurde.

Während die letzten Gäste stets zwischen 3 und 4 Uhr morgens nach Hause gingen, kam Keppler immer erst gegen 7.30 Uhr ins Bett. "Bis dahin haben wir die Halle für den nächsten Abend saubergemacht." Doch das ist nun vorbei. In Zukunft bekommt der HSG-Vorsitzende an Karneval wenigstens ausreichend Schlaf.

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