Kommentar Ideologen am Werk

Es ist schon paradox, wenn alles für die Eltern getan wird, die ihr Kind bereits mit zwei Jahren in einer Kita anmelden möchten, Eltern, die ihr Kind aber erst mit drei Jahren in eine Einrichtung geben wollen, jedoch in die Röhre schauen.

So gut und konsequent es ist, Familien zu unterstützen, in denen beide Elternteile arbeiten wollen oder auch müssen, so schlecht ist es, anderen Eltern die Wahlfreiheit zu nehmen. Die von den Eltern verantwortete Entscheidung, das eigene Kind erst später einer Kita anzuvertrauen oder zu Tageseltern zu geben, wird auf diese Weise verhindert.

Der Erlass des Düsseldorfer Familienministeriums, bei der Gruppenform I zwingend sechs U 3-Kinder aufzunehmen, spricht dafür, dass hier entweder Bürokraten oder Ideologen am Werk gewesen sind. Mit dem gesunden Menschenverstand ist eine solche Anweisung jedenfalls nicht nachvollziehbar.

Zum Glück gibt es wenigstens vor Ort vernünftige Menschen, die versuchen, diesen Missstand durch ihre Flexibilität zumindest zu mildern. Das führt jedoch dazu, dass - wie im Falle der beliebtesten Königswinterer Kita in Rauschendorf - 50 statt 40 Kinder aufgenommen werden. Auch das ist nicht gut und kann nicht im Sinne der Landesregierung sein. Bleibt zu hoffen, dass die Petition, die im Dezember in Königswinter auf den Weg gegeben wurde, in der Landeshauptstadt nicht auf taube Ohren stößt. Die unzufriedenen Königswinterer sind dabei mit Sicherheit kein Einzelfall.

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