Und nach dem Essen konnte die Mensa erst mal nicht als Betreuungsraum genutzt werden. "Als wir vor sieben Jahren mit der OGS angefangen haben, hatten wir 180 Schüler und 60 Kinder in der Betreuung, jetzt haben wir 165 Schüler und betreuen 100 Kinder", sagt Schulleiterin Rita Schonauer.

Vor einem Jahr setzte die Schule daher einen Hilferuf an die Verwaltung ab, als absehbar war, dass weit mehr Anmeldungen für die OGS vorlagen, als Platz zur Verfügung stand. Der Förderverein, der damals noch OGS-Träger war, bot der Stadt einen Kompromiss an: Wenn die Verwaltung sich verpflichte, Mittel für die Erweiterung der Betreuungskapazitäten zur Verfügung zu stellen, wolle man einer Übergangslösung zustimmen.

So kam es dann auch. "Die Schule hat für eine Übergangszeit alle Schüler in viel zu kleinen Räumen aufgenommen", sagte Hans Peter Giesen von der Kultusverwaltung gestern. Schonauer lobte die Zusammenarbeit mit der Stadt und der Baufirma: "Sie sind uns wirklich unheimlich entgegengekommen. Wir mussten den Schulhof nur drei Tage für die Kinder sperren", sagte sie.

Auch Robert Wagner, Geschäftsführer des Vereins "lernen fördern Kreisverband Rhein-Sieg", der seit Sommer neuer OGS-Träger ist, versicherte, dass sich seine acht Mitarbeiter und die Kinder sehr wohl fühlen. Mit den Arbeiten für den Pavillon mit zwei kleineren Räumen, die der Größe eines Klassenzimmers entsprechen, wurde Anfang Oktober begonnen, im Dezember war der Bau fertiggestellt. Die Kosten belaufen sich auf 140.000 Euro.

Trotz der zurückgehenden Kinderzahlen in den Grundschulen macht sich Schonauer keine Sorgen um die Auslastung der OGS. "Ich rechne damit, dass künftig mehr als 80 Prozent der Eltern eine Betreuung wünschen werden, weil sie das aus den Kindergärten so gewohnt sind", sagt sie. Neben der Berufstätigkeit beider Elternteile sieht sie die gestiegene Attraktivität der Ganztagsschulen mit viel mehr Angeboten als Grund.