Für Veranstaltungsreihe ist Fortsetzung geplant In Thomasberg wird schon zum Frühschoppen heimtückisch gemordet

Thomasberg · Dass ein spanned erzählter, heimtückisch durchgeführter Mord nicht nur telemedial dem Sonntagabend vorbehalten ist, stellt der Verein „LebensArt“ Thomasberg eindrucksvoll unter Beweis. Mit ihrem neuen Format Kulturfrühschoppen am Sonntagmorgen setzen die Kulturfreunde aus der Königswinterer Höhengemeinde neue Maßstäbe – Zeit für eine Bilanz.

Gern gesehener Gast in Thomasberg ist Kabarettist und Komiker Markus Maria Profitlich, der sich zum „Heimspiel“ in Thomasberg gerne in Ehre gibt.

Gern gesehener Gast in Thomasberg ist Kabarettist und Komiker Markus Maria Profitlich, der sich zum „Heimspiel“ in Thomasberg gerne in Ehre gibt.

Foto: Frank Homann

Heimtückischer Mord im Schatten des Drachenfelses: Im „Echsengarten“, einem kleinen Zoo für Reptilien aller Art, ist ein Tierpfleger von einem Riesen-Python auf grausame Art und Weise ins Jenseits befördert worden. Die Zuhörer, die die Lesung aus Ditmar Doerners Kriminalroman „Reptilienmord“ verfolgten, liefen Schauer über den Rücken, als sie sozusagen als unsichtbare Begleiter die letzten Minuten im Leben des ahnungslosen Opfers miterlebten. Sicherlich dürfte sich so manch einer Appetit geholt haben, den vierten Teil der Krimireihe des WDR-Fernsehjournalisten zu Hause in aller Ruhe von Anfang bis Ende zu „verschlingen“.

Doerner gab beim Kulturfrühschoppen des Vereins „LebensArt“ Thomasberg aber nicht nur Einblicke in seinen Krimi, sondern verriet auch, wie er als Journalist überhaupt dazu gekommen ist, Bücher zu schreiben. „Die Zahl der Worte ist ja leider bei Fernsehbeiträgen sehr begrenzt. Also habe ich mir gesagt, der Rest der Worte muss ja auch irgendwo hin“. Kurzerhand landeten diese dann in einem ersten Buch. Wieso er sich ausgerechnet dem Krimi-Genre widmet, hat wiederum eher einen „unschönen Grund“. „Ich war auch zehn Jahre als Polizeireporter tätig und habe da viele Einblicke in die Arbeit von Polizei und Rettungskräften genommen“, erzählt er. Im Zusammenhang mit der Berichterstattung über den Tod des Pflegekinds Anna in Bad Honnef habe er eine unglaubliche Wut bekommen – die dann letztendlich in ein Kriminalroman mündete, in dem er fiktiv die Geschichte der Pflegemutter weitererzählt.

Fortsetzung des Kulturfrühschoppen ist im Frühjahr geplant

Mit der Autorenlesung ist die kleine Reihe der Kulturfrühschoppen vorerst zu Ende gegangen – im kommenden Frühjahr soll es weitergehen, wie Vorsitzender Helmut Voigt ankündigt. Auch wenn die Veranstaltung am Sonntag im Foyer des Franz-Unterstell-Saals mehr Besucher verdient hätte, zieht Voigt positive Bilanz: „Wir sind sehr zufrieden“. Der Auftakt des sonntäglichen Treffs im August sei sehr gut angenommen worden. Beim zweiten Frühschoppen im September mit Many Lohmer habe es „Stimmung ohne Ende“ gegeben. „Wir sind bereits davon ausgegangen, dass die Lesung jetzt in einem etwas kleineren Format stattfindet“, so Voigt. Letztendlich ist es den Initiatoren aber wichtig, ein abwechslungsreiches Programm zu bieten. Und das in einem lockeren Rahmen, ohne Vorverkauf, „wo man morgens früh spontan entscheiden kann, ob man hingehen möchte“.

Sechs Kulturfrühschoppen soll es 2023 geben „Wir wollen den Ort ja auch nicht überfrachten. Es sind sowieso schon einige ganz erstaunt, dass plötzlich so viel los ist“, sagt Voigt schmunzelnd. Neben den Kulturfrühschoppen bietet der Verein ja auch noch eine ganz Reihe anderer Veranstaltungen: so steht als nächstes am Freitag, 21. Oktober, ein Travestieabend mit „Ham & Egg“ auf dem Programm. Auf Hochtouren laufen auch die Vorbereitungen für das Halloween-Kino für Jugendliche ab 16 Jahre am Samstag, 29. Oktober, und die Halloween Party für junge Leute ab 14 Jahre am Montag, 31. Oktober. „Es wird richtig schaurig werden“, verrät Voigt. Für den Verein ist es ein Versuchsprojekt: „Mal schauen, ob die Jugendlichen das Angebot annehmen. Es wird ja leider sonst sehr wenig für die Jugend im Bergbereich geboten.“

Wichtig ist dem Verein, dass keine Veranstaltung abgesagt werden, weil im Vorfeld die Nachfrage nach Karten zu gering ist. „Wir ziehen alles durch. Für uns sind es ja alles Premieren. Und wenn beim Halloween-Kino nur zehn Leute kommen, sind es bei der nächsten Veranstaltung vielleicht mehr.“ Infos unter www.7gkultur.de.

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