Sumpfweg-Areal Initiative möchte Bebauung in Niederdollendorf verhindern

Niederdollendorf · Die Bürgerinitiative Rheinaue Königswinter möchte die Bebauung des Sumpfweg-Areals verhindern. Zum Informationsabend hatten die Bürger in den Saal "Rheinblick" eingeladen.

Den Raum für ihren ersten Informationsabend hätte die Bürgerinitiative Rheinaue Königswinter nicht besser wählen können. Die Veranstaltung findet am Freitag, 2. Februar, 18.30 Uhr, im Saal „Rheinblick“ des Arbeitnehmerzentrums statt. Die gerade gegründete Initiative möchte den einzigen grünen Fleck an der Königswinterer Rheinpromenade erhalten und die geplante Bebauung am Sumpfweg verhindern.

Im Dezember hat der Stadtrat dem Erschließungsvertrag zur wege- und abwassertechnischen Erschließung der Baugrundstücke mit dem Investor zugestimmt. Der Projektentwickler, die BPD Immobilienentwicklung GmbH, hat bisher Bauanträge für drei Mehrfamilienhäuser mit 37 Eigentumswohnungen gestellt. Insgesamt sind 13 Gebäude mit 155 Wohneinheiten geplant. Der Investor geht davon aus, im Juli oder August mit dem Hochbau beginnen zu können.

„Die grüne Lunge, unser Naherholungsgebiet, wird uns und kommenden Generationen genommen“, sagt Ulrike Loida, die Vorsitzende der neuen Initiative. Es könne nicht angehen, dass im Talbereich der Stadt und im Überschwemmungsgebiet des Rheins alles zugebaut werde. Auch Gerhard Duda sieht mit dem Sumpfweg-Gelände in der industriell intensiv genutzten Tallage, die durch die B 42 und die Bahnstrecken zusätzlich belastet werde, das letzte Naherholungsgebiet in Gefahr. „Entscheidend ist doch, was die Bevölkerung dazu denkt. Wir werben dafür, dass sie sich bewusst wird, dass es sich um ein erhaltenswertes Gebiet handelt“, sagt er. Nach längerer Ruhe sei das Thema sehr plötzlich auf die Tagesordnung getreten und habe auch in den Informationsveranstaltungen der Stadt zum Integrierten Stadtentwicklungskonzept (ISEK) keine Rolle gespielt.

Gerhard Duda nimmt für sich in Anspruch, dass er bereits vor 20 Jahren an Begehungen in diesem Gebiet teilgenommen habe. Seit dem Jahr 1990 wohnt er mit seiner Frau Matilda Jordanova-Duda in der Rheinausiedlung auf der anderen Seite der Hauptstraße. Ulrike Loida zog im Jahr 2001 aus Koblenz nach Königswinter. Es habe sich schnell herumgesprochen, dass es die neue Initiative gibt. „Alle Leute, mit denen ich spreche, sagen mir, dass sie schon vor 20 Jahren gegen eine Bebauung gewesen seien“, sagt Jordanova-Duda.

Hochwasser kommt Initiative nicht ungelegen

Dass der Stadt Königswinter Entschädigungsansprüche des Investors möglicherweise in Millionenhöhe drohen, wenn nicht gebaut werde, spricht nach ihrer Meinung nicht gegen die Initiative. „Wir wüssten gerne, was die Entschädigungsrisiken sind“, sagt sie. Die Stadt geht davon aus, dass sich der Anspruch des Investors bereits aus der ersten Änderung des Bebauungsplans Sumpfweg-Süd im Jahr 1998 herleitet. Es gebe somit einen rechtskräftigen Bebauungsplan, der Baurecht schaffe. Eine zweite Änderung hatte der städtische Planungs- und Umweltausschuss im August 2008 gefasst. Dagegen hatten damals die SPD und die damaligen Grünen gestimmt. Sie wollten stattdessen die Aufhebung des Bebauungsplans.

Dass 2018 bereits zweimal das Hochwasser Königswinter heimsuchte, kommt der Initiative nicht ungelegen. „Wir haben das nicht herbeigebetet. Aber man muss ja mit dem Klammerbeutel gepudert sein, wenn man den Zusammenhang nicht sieht“, sagt Gerhard Duda. Doch auch beim Thema Überschwemmungsgebiet möchte die Initiative noch nicht ins Detail gehen und sich zu Themen wie etwa der geplanten Flutung der Tiefgarage ab einem bestimmten Pegel äußern. „Das hat nichts mit unserer Grundidee zu tun, dass das Grundstück nicht bebaut werden sollte“, sagt er.

Anfang Januar habe man allerdings einen ausführlichen Fragenkatalog an die Stadt geschickt, berichtet seine Frau. Auch im Rahmen des ISEK habe man viele Fragen gestellt. Man warte jetzt auf die Antworten.

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