Ennertaufstieg Initiative "Verkehrsentlastung Siebengebirge" schreibt an Minister

KÖNIGSWINTER · Die Initiative "Verkehrsentlastung Siebengebirge" hat in einem Brief an Bundesverkehrsminister Alexander Dobrindt den Plan, den Ennertaufstieg wieder in den Bundesverkehrswegeplan aufzunehmen, ausdrücklich begrüßt.

 Autos im Einbahnverkehr in Oberdollendorf.

Autos im Einbahnverkehr in Oberdollendorf.

Dem Zusammenschluss gehören die Bürgerinitiative Ortsdurchfahrt Oberdollendorf in Verbindung mit dem Verband der Ortsvereine, der Bürgerverein VVI Ittenbach, der Bürger- und Verkehrsverein 1861 "Alt Königswinter", der Bürgerverein Thomasberg und der Heimatverein Heisterbacherrott an.

"Wir denken dabei an die mindestens 50.000 motorisierten Verkehrsteilnehmer, die sich täglich auf ihrem Berufsweg nach Bonn und zurück durch die Siebengebirgsorte (insbesondere Ittenbach, Heisterbacherrott, Thomasberg, Dollendorf, Oberholtorf, Bonn-Beuel-Süd) quälen müssen und dort der Umwelt und den Anwohnern das Leben schwer machen", heißt es in dem Schreiben.

Man werde bei den zuständigen Behörden beantragen, die gesetzlich vorgesehenen Messungen von Luft und Lärm vorzunehmen, damit die Problematik der gegenwärtigen Verkehrsführung allgemein bewusst werde. "Die derzeitige Verkehrssituation ist für Mensch und Umwelt nicht nur schwer erträglich, sondern sogar gesundheitsschädlich. Sie wird mit der anzunehmenden Zunahme des Verkehrs zu einem Desaster führen."

Die Initiative greift dabei scharf den Verein "Lebenswerte Siebengebirgsregion" an. "Wir wissen, dass dennoch schon jetzt Proteste einer kleinen Minderheit gegen die notwendige neue Bundesstraße organisiert werden. Dabei werden offen unwahre Behauptungen verbreitet." Dabei sei von einer Autobahn durch den Naturpark Siebengebirge die Rede.

"In Wirklichkeit steht bisher eine weitgehend im Trog verlaufende Bundesstraße über ein Gelände zur Diskussion, das derzeit überwiegend aus Ackerland besteht." Einzelheiten würden erst in einem Planfeststellungsverfahren diskutiert werden können, das die Aufnahme in den Bundesverkehrswegeplan voraussetze. Als unseriös empfindet die Initiative die Verbreitung von selbst gefertigten Lärmbildern, die spekulativ die Bevölkerung in Schrecken versetzen sollten. Der Verein "Lebenswerte Siebengebirgsregion" vertrete "nur eine kleine Gruppe von Einwohnern in privilegierter Wohnlage, die keinerlei Verantwortung für die Situation der Gesamtregion tragen wollen".

Der Verein und die Bürgerinitiative "Ennertaufstieg: Nein!" haben nach eigenen Angaben bis Ende März mehr als 5000 Unterschriften gegen die Südtangente gesammelt.

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