Open-Air-Konzert R(h)einspaziert Insel Grafenwerth verwandelt sich zum 24. Mal in Festivalgelände

BAD HONNEF · Bedrohlich zogen graue Wolken über die Insel Grafenwerth - Besucher, Helfer und Organisatoren konnten am Samstag nicht mehr tun, als angespannt auf das Weiterziehen der Wetterfront zu warten. Und das Warten lohnte sich: Ein wenig später als angedacht begann das Open-Air-Konzert R(h)einspaziert, und die Insel Grafenwerth in Bad Honnef verwandelte sich zum 24. Mal in ein Festivalgelände.

Umgeben vom Rhein, der Insel Nonnenwerth und mit einer großen Showbühne im Mittelpunkt hatte der Stadtjugendring Bad Honnef als Organisator ein unterhaltsames Programm auf die Beine gestellt.

"Bei solchen Freiluftveranstaltungen trägt man natürlich immer ein gewisses Wetter-Risiko", erläuterte Andreas Roschlau, der Vorsitzende des Stadtjugendringes. Doch das Wetter erbarmte sich, die Sonne schaffte es, sich durchzusetzen, sodass die Insel schon tagsüber gut besucht war und ein ausgelassenes Bild abgab: Kinder spielten etwa Fußball und Basketball. Zudem gab es einen Spiele- und Hüpfparcours. Ein Flohmarkt mit den verschiedensten Ständen sorgte bei dem einen oder anderen Besucher für Konsumfreude.

Es gab Ethno-Schmuck und Einrichtungsaccessoires. Der Duft von frischem Popcorn lag in der Luft und vermischte sich mit dem der Crêpes. Wessen Gemüt eher nach Herzhaftem verlangte, konnte es sich mit Currywurst, Steak und einem kühlen Bier gut gehen lassen. Ähnlich einem Jahrmarkt sorgte die Szenerie vor allem für eines: entspannte Stimmung. Dass die Helfer des Bad Honnefer Ortsvereins der Deutschen Roten Kreuz auf der Wiese liegend die Seele baumeln ließen, war das atmosphärische I-Tüpfelchen.

Die Moderatorin der Veranstaltung Lana Giese, war sichtlich stolz, dass sie im zweiten Jahr in Folge diese Aufgabe übernehmen durfte: "Es gibt drei Dinge, die R(h)einspaziert für mich so besonders machen: es ist ein Open-Air-Konzert, alle Helfer sind ehrenamtlich und das Team besteht nur aus Jugendlichen. Hinter jedem Brötchen steckt einfach so viel Herz. Und die Atmosphäre auf dieser Insel ist einfach ganz besonders."

"Ab 20 Uhr erwarten wir noch einmal einen neuen Schwung", hatte Roschlau gesagt. Und so sollte es auch kommen. Die Bierbänke und Stehtische waren voll besetzt, als die Band Black Lemon auftrat. Händchenhaltende Pärchen, Jugendliche in Gruppen und Familien füllten die Insel, umgeben von den orange, blau und grün angeleuchteten Bäumen. Junggesellenabschiede, Punker mit Irokesenfrisuren, Männer in roten Socken, Sandalen und Wohlfühlbäuchen und junge Frauen in luftigen Kleidern und Regenstiefeln.

Als dann auch noch gegen 22 Uhr der Hauptact "Goldplay Live" - die britische Coldplay-Coverband - auf der Bühne stand, erreichte die Stimmung ihren Höhepunkt. Alle schunkelten, sangen und tanzten mit. Sänger Sven Ruppert empfing "good vibes" vom Publikum, was seiner Bühnenperformance einiges an Euphorie und Kraft gab. Joachim Küsters, Polizei-Hauptkommissar, stand vor der Bühne, tänzelte mit und bestätigte auf Nachfrage: "Es gab keinerlei Ausschreitungen oder ähnliches. Alles in Ordnung - so wie es sein sollte."

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