Eckhaus am Kantering Der Schandfleck von Ittenbach kommt weg

Ittenbach · Seit Jahren verfällt das Gebäude an der Ecke Kantering/Königswinterer Straße in Ittenbach zusehends. Jetzt steht sein Abriss bevor. Der Bauherr will dort ein Wohn- und Geschäftshaus bauen.

 Bald Geschichte: Die Abbruchgenehmigung für das Eckgebäude am Kantering, in dem zuletzt ein Imbiss war, liegt vor.

Bald Geschichte: Die Abbruchgenehmigung für das Eckgebäude am Kantering, in dem zuletzt ein Imbiss war, liegt vor.

Foto: Hansjürgen Melzer

Der Gebäudekomplex an der Ecke Königswinterer Straße/Kantering wird immer unansehnlicher. Früher waren die "Schlemmerstuben Kante-Eck" in dem Eckhaus ein beliebtes Ziel, in jüngerer Vergangenheit wurde es als Imbiss "Athena Grill" genutzt. Das nebenan liegende ehemalige Tankstellengelände liegt ebenfalls seit nunmehr 15 Jahren brach. "Abbruch schnell und sauber" ist auf einem Transparent am Zaun um das Gelände zu lesen.

Jetzt soll sich an diesem betrüblichen Zustand im Herzen von Ittenbach endlich etwas ändern. "Im Oktober werde ich den Bauantrag für ein Wohn- und Geschäftshaus bei der Stadt Königswinter einreichen", sagte Eigentümer Rolf Wilken auf Nachfrage des General-Anzeigers. Er hofft, dass im Frühjahr 2020 mit dem Bau begonnen werden kann. Die Abbruchgenehmigung für die Eckbebauung liegt ihm bereits vor. Das bestätigte Theo Krämer, der technische Dezernent der Stadt Königswinter. "Es wurde schon angefangen, den Imbiss zu entkernen", so Wilken.

 Auch das Areal, auf dem sich eine Tankstelle befand, ist überplant.

Auch das Areal, auf dem sich eine Tankstelle befand, ist überplant.

Foto: Hansjürgen Melzer

Äußerlich sichtbares Zeichen ist ein Container auf dem ehemaligen Tankstellengelände. In dem neuen Gebäude sind zwölf barrierefreie Wohnungen mit unterschiedlicher Größe geplant. Dazu kommen eine große Arztpraxis und drei bis vier Ladenlokale. In eines der Ladenlokale wird laut Wilken auf jeden Fall eine Bäckerei einziehen. "Eine von den großen Ketten", sagt er. Einen Bewerber habe er bereits an der Hand, zwei weitere stünden in den Startlöchern. Im Februar 2018 hatte der städtische Planungs- und Umweltausschuss festgestellt, dass die überarbeiteten Planungen des Eigentümers den städtebaulichen Zielen entsprechen.

Gebäude am Kantering: Zwei-geschossige Planung

Noch zwei Monate zuvor hatte der Ausschuss eine Entscheidung über das Bebauungskonzept, das der Investor vorgelegt hatte, vertagt. Statt der bisher geplanten zwei Geschosse mit Staffelgeschoss zum Kantering hin sah der Plan auf einmal drei Geschosse plus Staffelgeschoss vor. Das jedoch war der Verwaltung und der Politik aus städtebaulicher Sicht zu hoch.Jetzt sind sowohl an der Königswinterer Straße als auch am Kantering jeweils zwei Geschosse mit Staffelgeschoss geplant.

Die Bebauung wurde auch weiter von der Königswinterer Straße zurückgesetzt, sodass vor dem Gebäude zwei Stellplatzreihen statt einer für die Besucher der Geschäfte und der Arztpraxis entstehen. Die hinter dem Gebäude liegende Stellplatzanlage wurde stark verkleinert. Hier wurde Platz für zwei Doppelhäuser frei. Für die Bewohner gibt es eine Tiefgarage. Der Anteil der gewerblichen Flächen wurde auf das Erdgeschoss und eine Einheit im Obergeschoss reduziert. Ansonsten ist Wohnen vorgesehen.

 So soll das neue Wohn- und Geschäftshaus aussehen.

So soll das neue Wohn- und Geschäftshaus aussehen.

Foto: Visualisierung: Wilken

Königswinterer Straße in Ittenbach: Bauvorbescheid positiv

Ein positiver Bauvorbescheid der Stadt auf der Basis der veränderten Planung liegt bereits vor. Auch das kann Krämer bestätigen. "Ich freue mich für die Leute in Ittenbach, die darauf warten, dass an dieser Stelle endlich etwas passiert. Es wird höchste Zeit, dass dieser Schandfleck beseitigt wird", so der Dezernent. Nach Informationen des General-Anzeigers ist es aber auch Bestandteil des Bauvorbescheids und einer späteren Baugenehmigung, dass der Eigentümer den vom Landesbetrieb Straßenbau mehrfach geforderten Linksabbieger von der Königswinterer Straße in den Kantering baut. Hier hatte sich der Investor vor zwei Jahren wegen der hohen Kosten von rund 200.000 Euro noch gesträubt.

Seitdem dürften diese weiter gestiegen sein.Sicher ist, dass weder der Landesbetrieb noch die Stadt diese Kosten übernehmen werden. Auf Nachfrage sagte Wilken, dass dieses Thema im Baugenehmigungsverfahren geklärt werde. Für das gesamte Projekt rechnet er mit einer Bauzeit von zwölf bis 14 Monaten. Die Ladenlokale im Erdgeschoss sollen aber schon vorher in Betrieb genommen werden. "Ich bin auf jeden Fall froh, wenn es endlich los geht", so Wilken.

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort