Hegering Siebengebirge Jäger blicken auf „turbulentes Jahr“ zurück

ITTENBACH · Mit dem Signal „Sammeln der Jäger“ eröffneten die Musiker der Jagdhorn-Bläsergruppe am Samstag die Jahreshauptversammlung des Hegerings Siebengebirge im Ittenbacher Hotel „Im Hagen“.

 Blick auf die Trophäensammlung: Die Schau hatten die Jungjäger des Hegerings Siebengebirge zusammengestellt. FOTO: FRANK HOMANN

Blick auf die Trophäensammlung: Die Schau hatten die Jungjäger des Hegerings Siebengebirge zusammengestellt. FOTO: FRANK HOMANN

Foto: Frank Homann

Gleich zu Beginn nutzten viele Teilnehmer die Gelegenheit, um einen Blick auf die Trophäensammlung zu werfen, die Jungjäger zu einer informativen Schau zusammengestellt hatten. Für Aufsehen sorgte dabei das Gehörn eines sogenannten Sechs-Stangen-Bocks. Das starke Tier, das sich beim Fegen – der Markierung seines Territoriums – so verletzt hatte, dass aus den beiden Rosenstöcken am Schädelknochen nicht zwei Stangen mit je drei Sprossen gewachsen waren, sondern eben sechs, hatte Frank Winter im Jagdbezirk Bad Honnef erlegt.

„Hinter uns liegt ein äußerst turbulentes Jahr, das bis in den Mai von der Jagdrechtsnovelle des Landes geprägt war“, sagte Heinz Jüngst, der im vergangenen Jahr die Nachfolge von Josef Klöckner als Hegeringleiter angetreten hatte. Auf eine dieser Änderungen bezog sich auch der Vortrag „Bleifreie Munition – Auswirkungen auf Waffe und Wild“, den Gunnar Petrikat im Anschluss an die Jahresberichte hielt. „Die neue Munition hat unter anderem auch Auswirkungen auf die Fluchtstrecke“, erläuterte Schriftführer Bernd Zimmermann.

„Es ist ein großer Unterschied, ob Tiere sich nach dem Schuss nur fünf oder bis zu 50 Meter entfernen können. Bei einer solch großen Entfernung muss man schon einen Jagdhund dabei haben, der das erlegte Tier im Wald schnell wiederfindet.“ Hegeringleiter Heinz Jüngst erinnerte auch an die Auszeichnung des Restaurants auf dem Oelberg: Ein Schild „Wild aus der Region“ weist darauf hin, dass Gastronom Thomas Prinz 90 Prozent des Wildbrets aus einem Radius von höchstens 100 Kilometern bezieht. In die Initiative, die von Jüngsts Stellvertreter Jürgen Semmelsberger angeregt worden war, sollen in diesem Jahr noch weitere Gasthäuser einbezogen werden.

Schriftführer und Nachwuchshornbläser Zimmermann machte sodann die Hubertusmesse zum Thema. „Ich rate Besuchern regelmäßig, sehr früh in die Bad Honnefer Kirche zu kommen, wenn sie einen Sitzplatz haben wollen“, erklärte er. Mit weit mehr als 550 Teilnehmern habe der Hegering im Vorjahr erneut einen Besucherrekord bei der von Herbert Breuer zelebrierten Messe in der Pfarrkirche Sankt Johann Baptist verzeichnet. Deren besondere Atmosphäre angesichts der vielen tierischen Gäste – von Hunden über Falken bis zum Rotschwanzbussard – habe auch viele Nichtjäger mit ihren Familien aus Bad Honnef und Umgebung angezogen.

„Wenn man unsere Gruppe betrachtet, erkennt man, wie falsch das Vorurteil ist, Jäger seien alte Männer“, so Zimmermann. So liege das Durchschnittsalter etwa bei rund 35 Jahren, wobei knapp 20 Prozent der Mitglieder weiblich seien, Tendenz steigend. Der Frauenteil bei den von Tyll Blaha van Amern und Thore Scholz betreuten Jungjägern – also denjenigen, die ihren Jagdschein, das „Grüne Abitur“, innerhalb der zurückliegenden vier Jahre absolviert haben – sei sogar noch größer.

Ehrungen

Mit der Silbernadel des Landesjagdverbandes (LJV) ausgezeichnet wurde Guntram Lohmann, der acht Jahre als Obmann für den „Lernort Natur“ zahlreiche Kindergärten und Schulen besucht hatte sowie vier Jahre als Obmann „Brauchtum“ aktiv war . Mit der LJV-Bronzenadel ausgezeichnet wurden Piet Meyer, der acht Jahre Obmann für das Schießwesen /Büchse und entsprechend häufig auf den Schießständen des Umlandes im Einsatz war, sowie Iris Richardis Meyer, die sich mit viel Engagement acht Jahre als Obfrau für Jungjäger eingesetzt hat.

Außerdem erhielt Christian Schwermer die Treuenadel des Deutschen Jagdverbandes für 60-jährige Mitgliedschaft, Johann-Josef Köster wurde mit der Treuenadel für 40-jährige Mitgliedschaft ausgezeichnet.

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