"Lafer live genießen" Johann-Lafer-Show feiert Premiere auf dem Petersberg

Königswinter · Sternekoch Johann Lafer war mit der ersten Ausgabe seiner neuen Koch-Show „Lafer live genießen“ im Steigenberger Grandhotel auf dem Petersberg oberhalb von Königswinter zu Gast.

 Interaktion mit dem Publikum ist ihm wichtig: Johann Lafer bei seinem Show-Auftritt auf dem Petersberg.

Interaktion mit dem Publikum ist ihm wichtig: Johann Lafer bei seinem Show-Auftritt auf dem Petersberg.

Foto: Barbara Frommann

Auf einmal ist er da. Lässig schlendert Johann Lafer in seiner weißen Kochjacke aus der Küche in den Salon Rheinblick. Mit einem halblauten „Guten Abend“ mischt er sich unter die VIP-Gäste, die alle nur auf ihn warten – die ihn aber teilweise erst bemerken, als er sich nähert, um sie persönlich zu begrüßen: Es ist der unprätentiöse Beginn der Show mit Lafer, eine Deutschland-Premiere, für die sich deren Macher das Steigenberger Grandhotel auf dem Petersberg ausgesucht haben.

Nach der Begrüßung durch Hoteldirektor Michael Kain flimmerten über eine große Leinwand Stationen aus Lafers Leben und lustige TV-Ereignisse: Lafer als Hubschrauberpilot beim Flug über Weinberge, Lafer mit Michail Gorbatschow, Udo Jürgens oder Königin Silvia von Schweden. Dann betrat der Sternekoch wieder wie aus dem Hintergrund den Schauplatz des Geschehens: Die Bühne mit der Showküche unterhalb der Leinwand, auf der die Zuschauer ihm auch dank mobiler Kamera beim Kochen genau auf die Finger schauen konnten. 120 Gäste am Freitag und 200 Gäste im ausverkauften Saal am Samstag erlebten die Deutschlandpremiere eines neues Formats: „Lafer live genießen“ hieß es bei dieser World-of-dinner-show.

Anekdoten aus dem Leben des gebürtigen Österreichers

Was Lafer auf der Bühne in der Showküche vor den Augen der Zuschauer zubereitete, hatten sie später auf dem Teller, unter Lafers Regie in der Küche des Grandhotels mit dessen Köchen gekocht. Dazwischen lauschten die Zuhörer andächtig Tipps, Tricks und amüsanten Anekdoten aus dem Berufs- und Privatleben des 61-jährigen gebürtigen Österreichers.

„Sie essen, wir kochen“, gab Lafer als einfache Regel vor. „Sie werden zumindest anstandshalber versuchen, was zu essen“, sagte er mit einem Augenzwinkern und hatte die ersten Lacher auf seiner Seite. Mit Blick auf den „wunderschönen Petersberg, auf dem ich vor vielen Jahren bei Wettbewerben schon mal gekocht habe“ und dessen historische Bedeutung erklärte er: „Wir müssen heute Abend nichts beschließen, kein Gesetz verabschieden, über nichts diskutieren, sondern wir müssen entspannen und uns wohlfühlen. Sind sie dazu bereit?“ Applaus war die Antwort.

Lachstatar mit warmer Wasabi-Hollandaise

Ein Vier-Gänge-Menü mit begleitenden Weinen stand auf der Karte: „Lachstatar mit warmer Wasabi-Hollandaise, Onsen-Ei und Kräuterbrotchip“ gefolgt von „Grünem Frühlings-Spinat-Risotto mit confiertem Heilbutt und Blumenkohl-Cous-Cous“ sowie „Rosa Rinderfilet unter der Pfefferkruste, Trüffelmousseline und Holunderschalotten“ und zum Dessert ein „Passionsfrucht-Schokoladentötchen 2.0“, serviert als Türmchen mit Fruchtschaum und –spiegel in einem Schokonetz, das Lafer mit der Hilfe einer Dokumentenhülle erstellte.

Schon lange vor der Nachspeise geriet Clotilde Lafont-König ins Schwärmen: „So ein Risotto habe ich noch nie probiert. Dabei ist meine Mutter Italienierin. Und das Rinderfilet ist à point“, sagte die gebürtige Pariserin, die schon lange in Bad Godesberg lebt und den Abend mit ihrem Mann Norbert König bei einem Ausschreiben der General-Anzeiger-Beilage Boulevard gewonnen hatte. Genauso wie die anderen Gäste beobachtete sie begeistert, wie Lafer locker plauderte und zugleich professionell agierte. Es war ihm nicht anzumerken, dass er erst am Vorabend der Dinnershow-Premiere sein neues Restaurant auf der Stromburg eröffnet hat, in dem er sich bewusst dem „Hochleistungssport“ um die Sterne entzieht und „verständlich, ehrlich und hoffentlich geschmacklich nachvollziehbar“ seine Kreationen kredenzen möchte.

Hingabe zum Produkt

Einige Gäste der Dinnershow durften Lafer auf der Bühne assistieren oder vorkosten. Sie erlebten zudem, wie Lafer den Lachs voll Hingabe mit Zitronensaft, Zucker und Salz beizte, „damit er seine wunderschöne Farbe und Festigkeit behält“. Sie sahen, wie er den Heilbutt zum Garen in Öl badete und dieser „trotzdem auf dem Teller gar nicht fettig“ war. Maitre und Medienprofi Lafer geriet kein bisschen aus der Fassung, als das Püree vor lauter Erzählen zunächst nicht die gewünschte Konsistenz hatte. Oder als die Kühlschranktür der Showküche mal nicht aufgehen wollte und er nicht an den Käse fürs Risotto kam: „Denken Sie sich den Parmesan dazu.“ Auf den Tellern war alles komplett. Wie der Beifall an diesem Abend, der erst nach Mitternacht endete.

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