Ballett in Königswinter Junge Ballerinas verzaubern in Oberpleis

OBERPLEIS · Die Eleven der städtischen Musikschule verzaubern ihr Publikum in der Aula des Oberpleiser Schulzentrums mit temperamentvollen wie fröhlichen Choreografien. Und es gibt ein Wiedersehen mit Schneewittchen.

 Zum Träumen: Geradezu poetisch muten Teile der Chorografien an.

Zum Träumen: Geradezu poetisch muten Teile der Chorografien an.

Foto: Frank Homann

„Tanz ist die Kunst, die die Seele des Menschen am meisten bewegt“, soll der griechische Philosoph Platon gesagt haben. Er hatte Recht. Bei den beiden Ballettaufführungen der Musikschule Königswinter am Samstag und Sonntag jedenfalls gelang es den Tänzern, die vielen Zuschauer in der Aula des Schulzentrums Oberpleis zu verzaubern, zu fesseln und mitzureißen.

Unter anderem gab es ein Wiedersehen mit Schneewittchen und den sieben Zwergen: Im zweiten Akt zeigten die Ballettschüler noch einmal die märchenhafte Choreografie, mit der sie bereits im Dezember das Publikum begeisterten.

Im ersten Akt präsentierten die jungen Tänzer eine Revue mit Beiträgen aus der großen weiten Welt des Tanzes. Ob Modern Dance, folkloristisch anmutende Darbietungen, klassische Tänze aus weltbekannten Ballett-Inszenierungen, Charakter- oder Showtanz – die Ballettlehrerinnen Vera Pöttker, Silke Rau und Anika Müller hatten neue anspruchsvolle Choreografien mit ihren Schülern einzustudiert.

Solistinnen bekommen Sonderapplaus

So begeisterten vier Tänzerinnen als kleine Schwäne aus dem Ballett „Schwanensee“, und zwölf junge Damen ganz in Rot ließen das Publikum mit ihrer flotten Choreografie „Baiao“ auf den Stühlen mitwippen.

Klassisches Ballett trat auf der Bühne in spannende Konkurrenz zu Hip-Hop, und Jazz Dance wurde auf allerhöchstem Niveau präsentiert. Zeit zum Träumen bescherten die Ballettschüler den Zuschauern mit modernen Choreografien wie „Lovely“ oder „Human“, während die fröhlichen kleinen Clowns und die Kinder der „Kidsstreet“ für rundum gute Laune sorgten.

Sonderapplaus gab es für die Solistinnen Hanna Baumann und Sara Schlömer, die die temperamentvolle Variation „Kitri“ aus dem Ballett „Don Quichotte“ tanzten, für Nina Wilczak und Melida Böhm als „Esmeralda“ und für Ida Linden und Luzie Schneider, die die Zuschauer mit „Imagine“ in ihren Bann zogen.

Aber nicht nur die insgesamt 13 Tänze im ersten Akt der Ballettrevue sind seit der Aufführung im vergangenen Dezember einstudiert worden, auch bei „Schneewittchen“ hatten sich die Tänzer weiterentwickelt. So wurden zum Beispiel aus den kleinen Blümchen, die im Dezember erstmals auf der Bühne gestanden hatten, schmucke Fliegenpilze, und die Pilze von damals durften nun ganz stolz in die Häschen-Kostüme schlüpfen.

Viele Mütter sind hinter den Kulissen im Einsatz

Das Schneewittchen wurde bravourös getanzt von Anna Bollé und Aneta Solscheid. Für einige junge Tänzerinnen wie Nele Hüsken, Lena Junen, Sophie Bauriedl und Leonie Klinner erfüllte sich am Wochenende der Traum einer jeden Elevin: Sie durften erstmals bei einer Aufführung Spitze tanzen.

Die Freude an der Musik, die Begeisterung fürs Tanzen, der Stolz, das Gelernte auf der Bühne präsentieren zu können, war allen Aktiven anzusehen. Für die Zuschauer unsichtbar blieb, was sich hinter den Kulissen abspielte. Bereits zwei Stunden, bevor sich der Vorhang öffnete, herrschte in den Umkleideräumen Betriebsamkeit. Hier und da wurde noch letzte Hand an die Kostüme gelegt, ein Trikot enger gemacht, ein Detail, das sich im Eifer des Gefechts gelockert hatte, wieder festgenäht.

Viele Mütter schminkten große und kleine Ballerinen im Akkord und verwandelten sie in Vögel, Füchse, Eichhörnchen oder Waschbären – und das nach genauen Vorlagen, die Hannah Prüsener für jede Tierrolle erarbeitet hatte. Zudem mussten zahlreiche Tänzer in der kurzen Pause nach dem ersten Akt komplett umgestylt werden.

Draußen am Büffet bewirtete derweil das Team des Fördervereins der Musikschule mit zahlreichen Helfern die vielen Gäste. All das, all die Mitwirkenden, die mit Leib und Seele dabei sind, machen die Ballettaufführungen der Musikschule zu einem Gesamtkunstwerk, auf das man sich immer wieder im Voraus freut und über das man stets aufs Neue zu staunen vermag.

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