Förderverein Nikolauskapelle Karl-Reiner Meurer löst Volker Roth als ersten Vorsitzenden ab

HEISTERBACHERROTT · Das große Ziel war der Erhalt der um 1150 errichteten Nikolauskapelle. Das hat der Förderverein nach seiner Gründung im Jahr 2004 geschafft. Denn fünf Jahre später wurde die Einsegnung des kleinen Gotteshauses vorgenommen. Das Schmuckkästchen des Ortes erstrahlt seither in neuem Glanz.

 Feierliche Übergabe: Der neue Vorsitzende Karl-Reiner Meurer (Mitte) überreicht seinem Vorgänger Volker Roth (2.v.l.) die Urkunde zum Ehrenvorsitz.

Feierliche Übergabe: Der neue Vorsitzende Karl-Reiner Meurer (Mitte) überreicht seinem Vorgänger Volker Roth (2.v.l.) die Urkunde zum Ehrenvorsitz.

Foto: Frank Homann

Von Beginn an stand Volker Roth an der Spitze dieses Vereins. Auf der Jahreshauptversammlung kandidierte er nicht wieder für den Vorsitz. Zum Nachfolger wählten die Mitglieder einstimmig Karl-Reiner Meurer (69). Seine erste Amtshandlung: Er überreichte Roth die Urkunde zum Ehrenvorsitzenden und sagte: "Er hat sich in besonderer Weise um die Nikolauskapelle verdient gemacht."

Die Idee der Sanierung, die Finanzierung und die Ausführung des Baus habe Roth maßgeblich vorangetrieben. Auch der neue Chef Karl-Reiner Meurer ist von Anfang an dabei, er sagte: "Die Nikolauskapelle liegt mir als gebürtigem Heisterbacherrotter am Herzen."

Zweiter Vorsitzender bleibt Winfried Görres, der ebenfalls Lob für sein Engagement erhielt. Den Vorstand vervollständigen Schriftführer Rudi Steiner, Kassenwart Josef Feldhaus und die Beisitzer Hilarius Horn, Alexander Theil und Gerd Tillmann. Die Kassenprüfer sind Lothar Krause und Friedrich Klare.

Zur Kapelle gehört auch das Nikolausbild. Und Roth meinte auf der Versammlung: "Es geschehen noch Zeichen und Wunder." Es konnte nämlich nun das Rätsel um die Herkunft dieses Werkes gelöst werden. Es dürfte sich um ein Bild von Johann Baptist Schraudolph handeln, zumindest muss es aus seiner Werkstatt stammen.

Schraudolph malte zwischen 1846 und 1853 den Dom in Speyer mit 40 großen Fresken und noch mehr Einzelfiguren aus, die aber vor mehr als 50 Jahren entfernt worden sind. Viele wurden einfach von dem Gewölbe abgeschlagen und vernichtet, teilweise wurden sie auf Rollen abgezogen und eingelagert.

Volker Roth und Winfried Görres erfuhren aus einem Buch, dass es im Dom auch ein Fresko des heiligen Nikolaus gegeben habe. Ein Besuch beim Speyerer Dombaumeister und im dortigen Museum verlief zunächst ergebnislos. Der Dombaumeister lobte das sorgfältig gemalte Heisterbacherrotter Nikolausbild. In Speyer gebe es laut seiner Aussage jedoch keins. Im Werkverzeichnis des Museums war eins vermerkt, aber mit dem Hinweis: Verbleib unbekannt.

Wenige Tage später reiste der Geschäftsführer der Europäischen Stiftung Speyerer Dom in Heisterbacherrott an, um Nikolauskapelle und Nikolausbild in Augenschein zu nehmen. Seine Neuigkeit: Das gesuchte Fresko aus dem Dom zu Speyer werde in seinem Archiv aufbewahrt und in einer Ausstellung im historischen Museum der Pfalz in Speyer über die frühere Ausmalung des Doms gezeigt. Diese Schau haben Roth und Görres unterdessen besucht. Auf der Versammlung bekundeten sie nun: "Unsere Verblüffung war groß, als wir das Original sahen."

Von beiden wurden den Vereinsmitgliedern Fotos gezeigt. Sie ähneln sich frappierend. Es gibt nur kleine Unterschiede an der Bischofsmütze, am Pallium, an den Schuhen und an den goldenen Kugeln. Unklar ist aber, wie das Bild nach Heisterbacherrott kam. Winfried Görres sagte: "Vielleicht über den Maler Franz Ittenbach aus Königswinter. Er gehörte ebenfalls der Nazarener Schule an und kannte Schraudolph." oro

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