Prunksitzung in Königswinter Karnevalisten präsentieren sich in Superform

KÖNIGSWINTER · Bei der Prunksitzung der Fidelen Freunde Postalia in Königswinter geben sich Spitzenkräfte des kölschen Fasteleers die Klinke in die Hand.

 Die Zöpfe sitzen, der Auftritt auch: Das Kinder- und Jugendtanzcorps der Postalia begeisterte die Zuschauer in der Aula des CJD.

Die Zöpfe sitzen, der Auftritt auch: Das Kinder- und Jugendtanzcorps der Postalia begeisterte die Zuschauer in der Aula des CJD.

Foto: Frank Homann

Es war ihr erster Auftritt in der Session. Und in ihrem "Wohnzimmer" in Königswinter, bei den Fidelen Freunden Postalia, legten die Bläck Fööss einen tollen Start hin. Sänger Franz Peter Schütten machte den rund 700 Jecken bei der Großen Postalia-Sitzung in der CJD-Aula ein dickes Kompliment: "Ihr seid so schön kostümiert, da fällt der Auftakt leichter." Sein Bandkollege Erry Stoklosa meinte: "Es kommt mir so vor, als hätten wir erst gestern hier gespielt." Im Herbst hatte die Kölner Kultband die Halle bei den Postalia-Konzerten zum Beben gebracht. Und nun spielten sie das Jeschmölz um Sitzungspräsident Arno Wichelhoven schon wieder schwindelig.

Die Besucher schunkelten, wibbelten, klatschten, schwenkten mit den Armen im Takt - und natürlich sangen sie auch mit bei den Hits wie "Am Bickendorfer Büdche", "Alles für die Liebe" oder "Drink doch ene met". Und beim Heimatlied "Du bes die Stadt, op die mer all he stonn" dirigierte Franz Peter Schütten den "Liederkranz Postalia" beim a cappella. Einfach genial - die Goldkehlchen von Königswinter! Arno Wichelhoven gab das Kommando: "An die Gewehre!" Da war eine Rakete fällig für die Bläck Fööss, die bereits seit

43 Jahren quasi die Hausband der Postalia sind. Die KG hatte jedoch noch weitere Spitzengruppen des Kölner Fasteleers verpflichtet: De Höhner verschenkten musikalisch ihr Herz an die Königswinterer. Belohnung: eine Rakete. Alles Samba: Querbeat brachte den Saal zum Kochen. Die Bühne reichte nicht, als das Traditionscorps Altstädter Köln von 1922 aufmarschierte. Der Präsident erklärte: "Diese Riesentruppe ist aus einem Kegelclub hervorgegangen." Alle Neune! Korpskommandant Michael Klaas klärte auf: "Bei uns in Kölle lautet das Motto in dieser Session: ,Me stelle alles op de Kopp.? Jetzt stellen wir hier alles auf den Kopf!" Und das gelang perfekt - mit Musik, Stippeföttche sowie Tanzoffizier Jens Scharfe und seiner Marie Stephanie Scharfe, die akrobatische Meisterleistungen zeigten.

[kein Linktext vorhanden]Ein Garant für Akrobatik: de Höppemötzjer. "Jetzt kommt ein Corps der absoluten Spitzenklasse", bereitete der Präsident seine Narren im Saal auf Schnappatmung vor. Tanzoffizier Simon Seidel, Mariechen Mona Schauer und ihre Mitstreiter glänzten mit Würfen und Hebefiguren. Das war Nervenkitzel für das Publikum. Ran an die Gewehre: Da war eine Rakete fällig. Die gab es auch für die gesellschaftseigenen Tanzgruppen - das Kinder- und Jugendtanzcorps, das Tanzcorps mit Solomariechen Kathy Haase, Fähnrich Michael Beckedahl sowie die Tanzsportgarde der Fidelen Freunde, die ebenfalls die Wirkung eines Pulsbeschleunigers bei den Besuchern hatte. Im Mai 2015 hat sich die fesche Truppe der Postalia angeschlossen. Arno Wichelhoven: "Mädels, das war klasse!"

Zur Superform lief Guido Cantz auf. "Den Job des Kölner Polizeichefs kann nur Til Schweiger übernehmen." Das perfekte Saalorchester Markus Quodt spielte umgehend die Tatortmusik. Büttenstar Martin Schopps glänzte mit Wortakrobatik. Es ging um Bildung und das richtige Zählen. Nur einer schaffte es ohne Stolpern bis zehn. "Und dann? Bube, Dame, König, As. Der war früher Verwaltungsangestellter bei der Stadt."

Mit der Band Die Cöllner ging's in die Schlussrunde. Sie sangen ihren Hit: "Mer stelle alles op der Kopp!" Hat funktioniert. Die Fidelen Freunde waren außer Rand und Band.

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