Kommentar zum Burghof in Königswinter Kauf bietet eine Chance

Meinung | Siebengebirge · Der Bonner Unternehmer Marc Asbeck möchte den Burghof in Königswinter verkaufen. Falls er bei der Suche nach einem Abnehmer bei der NRW-Stiftung fündig wird, macht das Hoffnung für die Immobilie. Ein Kommentar von GA-Redakteur Hansjürgen Melzer.

Marc Asbeck hatte sich das mit dem Burghof so schön vorgestellt. Als großzügiges Wohnhaus im Schweizer Chalet-Stil wollte er im Burghof residieren. Wie einst Baron von Sarter, der Erbauer von Schloss Drachenburg. Doch die Zeiten waren Ende des 19. Jahrhunderts ganz andere. Damals gab es im Siebengebirge noch kein Naturschutzgebiet (seit 1922) und keinen Naturpark (seit 1956). Der Verschönerungsverein (seit 1869) war zwar schon ein paar Jahre alt, musste aber zunächst mal verhindern, dass das Siebengebirge samt seiner Gipfel durch den Steinabbau komplett zerstört wurde.

Heute wird jede bauliche Veränderung, ja jede Veränderung überhaupt streng überwacht, setzt einen Marathon an Genehmigungen in Gang. Diesen Weg hatte sich der Käufer offensichtlich nicht so schwierig vorgestellt und ist das vielleicht auch andernorts nicht gewohnt. Jedenfalls ist jetzt der Punkt erreicht, an dem er kapituliert und einen Abnehmer sucht.

Falls er bei der NRW-Stiftung fündig werden sollte, macht das Hoffnung: Nur ein öffentlicher Träger scheint in der Lage, den Burghof nach 29 Jahren Dornröschenschlaf wieder von einem Schandfleck in eine Augenweide umwandeln zu können. Wünschenswert wäre auch, wenn Stadt, Kreis und VVS die Stiftung bei der Suche nach einem tragfähigen Gesamtkonzept kräftig unterstützen würden. Die Vorstellung, zum Beispiel das Wildniszentrum des VVS an diesem Ort einzurichten, ist dabei durchaus reizvoll.

Positiv ist auch, dass der Burghof dann weiter für die Öffentlichkeit erhalten werden könnte. Ein großzügiges Wohnhaus an dieser Stelle hätte man dieser auch nur schwer vermitteln können.

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