30 Jahre alte Bürgeranträge Kein Ende der Dunkelheit in Sicht

KÖNIGSWINTER · Niemand weiß, ob die Königswinterer Bürger, die am 3. Juli 1984 bei der Stadt einen Antrag auf die Aufstellung von sieben Leuchten an der Straße "Hammelsberg" in Oberpleis gestellt haben, noch in der Stadt leben.

Problem erkannt: Unbeleuchtet ist die Dollendorfer Straße zwischen Obsthof und Einmündung Siebengebirgsstraße.

Foto: Hansjürgen Melzer

Was man von der SPD-Fraktion, die am 20. Februar 1986 insgesamt 30 Leuchten für die Uckerather Straße in Frohnhardt beantragte, immerhin mit Sicherheit sagen kann. Auch wenn die handelnden Akteure dort längst andere sind.

Beiden Anträgen gemeinsam ist, dass sie nichts gebracht haben. Die Politik befand damals, dass die Beleuchtung an den genannten Stellen zwar durchaus verbessert werden sollte, was aber am fehlenden Geld scheiterte.

Das galt auch für die Pfarrer-Wichert-Straße in Uthweiler, wo bereits im Jahr 2000 insgesamt 30 Leuchten gefordert wurden. Weil man kein klares Nein formulieren wollte, beschloss man damals, die abgelehnten Anträge in ein Beleuchtungsprogramm aufzunehmen. Statt in der "Ablage Rund" landeten die Anträge somit in der Wiedervorlage. Seitdem muss sich der Bau- und Verkehrsausschuss einmal im Jahr damit beschäftigen.

Kürzlich war es mal wieder soweit. 13 Anträge warteten auf ihre Würdigung, von den genannten beiden ganz alten bis zum aktuellen Bürgerantrag für vier Leuchten auf der Ruttscheider Straße aus dem vergangenen Jahr.

Der wesentliche Unterschied zwischen den alten und den neuen Anträgen: Mit den Jahren sind die Kosten deutlich gestiegen. Wäre der Hammelsberg vor 31 Jahren beleuchtet worden, hätte das 24 000 Euro, damals rund 48 000 Mark, gekostet. Jetzt schätzt die Verwaltung die Kosten auf 45 000 Euro, fast das Doppelte.

"Wann kriegen wir die Liste aufgearbeitet?", fragte Uwe Hupke (Königswinterer Wählerinitiative) im Ausschuss an die Adresse der Verwaltung. "Eine ehrliche Antwort: Gar nicht", erwiderte der Technische Dezernent Theo Krämer.

Seinem Vorschlag, das gesamte Beleuchtungsprogramm einzustampfen ("Wir beschäftigen uns hier mit etwas, von dem wir wissen, dass es nicht realisierbar ist"), um an tatsächlich kritischen Stellen einen Neuanfang zu starten, wollte der Ausschuss aber doch nicht folgen. Björn Seelbach (SPD) fand es fair, zumindest alle Antragsteller darüber zu informiere, dass sie sich keine Hoffnungen mehr zu machen brauchen.

Sogar Bürgerversammlungen brachte er ins Gespräch. Am Ende einigte man sich auf etwas, auf das man sich immer einigt, wenn die Lust aufs Diskutieren mit der Uhrzeit abnimmt. Das Thema wurde zurück zur weiteren Beratung in die Fraktionen genommen.